Bochum. Beim Jahresauftakt der IG Metall Bochum kamen die Betriebsräte verschiedener Stahlindustrie-Betriebe zu Wort. So optimistisch wie sich IG Metall-Chefin Eva Kerkemeier bei ihrer Begrüßung geäußert hatte, konnten nicht alle Betriebsräte sein.
Eisenhütte Heintzmann: Der Bergbauzulieferer muss sich zwangsläufig breiter aufstellen und will versuchen sich zu stabilisieren. Der Betriebsrat begleitet eine Initiative, die eine gemeinsame Plattform für Exporte aufbauen will. Beider Maschinenfabrik/Gießerei Eickhoff droht Kurzarbeit. „Nicht heute, nicht morgen“, sagt Kerkemeier, „aber wohl noch im ersten Quartal.“
Outokumpu: Beim Stahlhersteller wird ab Januar statt fünf- nur noch vierschichtig gefahren. Das heißt, es wird nur noch an sechs Tagen in der Wochen gearbeitet. Das größere Problem ist, dass die Arbeitgeberseite geäußert hat, dass sie mit dem aktuellen Tarifvertrag unglücklich ist. Festgehalten dort ist eine Standortgarantie bis 2016. Vom Firmensitz aus Finnland kam im letzten Jahr die Meldung, dass es Gedanken gibt, dass Ende 2014 Schluss sein soll. „Wenn es so käme“, sagt Betriebsrat Udo Beckmann, „wäre das einmalig in dieser Republik.“ Es geht um 450 Arbeitsplätze. „Noch gibt es keinen Verstoß gegen den Vertrag“, sagt Kerkemeier. Es gibt nur Ankündigungen, sich eventuell nicht an den Plan halten zu wollen.“
Thyssen-Krupp Stahl: Erstmals geht es hier um den Abbau von Stellen. 2650 Beschäftigte hat der Betrieb in Bochum. 220 Stellen sollen abgebaut werden. Das soll auch dadurch erreicht werden, dass Beschäftigte an einen anderen Standort versetzt werden. Bis Ende des Jahres soll es von bislang 21 Schichten auf 14 herunter gehen. „Sollte bei uns der Auftrag von Outokumpu wegfallen, weil es Outokumpu nicht mehr gibt, dann wird es für uns noch schwieriger.“ Die Sorgen seien größer, als man es sich vorstellen könne.