„Fleisch ist im Moment das große Thema.“ Sagt Michael Nehring, dessen Restaurant „Victor’s Grill & Bar“ am Wochenende in der Viktoriastraße eröffnet. Nach vielen Verzögerungen durch Bauauflagen und mehrfachem Verschieben der Eröffnung will sich der famos ausgestattete Laden in der Spitze der Bochumer und der regionalen Gastronomie etablieren. High-End-Steaks aus dem 800-Grad-Ofen sollen ein gepflegtes Publikum anziehen, das sich anschließend auch noch in der parallel betriebenen Bar durch Premium-Spirituosen und Cocktails verwöhnen lässt.
Vorbild für das ehrgeizige Projekt, in das der umtriebige Gastronom Nehring (Erfinder des Fabricca Italiana-Konzepts, etliche Diskotheken in Essen und Dortmund, fünf Jahre lang Chef des nebenan liegenden Apartment 45) nach eigenen Angaben rund 700 000 Euro steckte, sind Restaurants wie das Hohoffs in Dortmund, das Grill Royal in Berlin oder der Bistecca Grillroom in Essen. Von dort hat er seinen Küchenchef André Becker (40) abgeworben, ein Könner, der auch schon im berühmten Baiersbronner Sternehaus Traube Tonbach Station machte.
Becker setzt in seinem Küchenkonzept vor allem auf hochwertiges US-Beef („Wir verwenden definitiv kein argentinisches Rindfleisch“) aus Texas und Omaha, das im 800-Grad-Grill mit den typischen karamelligen Röstaromen zubereitet wird. Damit ist das Victor’s das zweite Restaurant der Stadt nach dem Strätlingshof in Altenbochum, das diese Technik zur Anwendung bringt. Die Premium-Qualität auf dem Teller hat ihren Preis, der bei moderaten 14,50 Euro für ein Hüftsteak beginnt und sich in schwindelnde Höhen von 115 Euro für den Teller mit edlem Wagyu aus Kobe schrauben kann.
Dennoch will das Victor’s nicht ausschließlich auf die Trumpfkarte „Fleischeslust“ (so das leicht schlüpfrige „Motto“ des Hauses) setzen, sondern dem hiesigen Publikum auch klassische gutbürgerliche Küche, Saisonales und viel Vegetarisches auftischen. Dazu Fisch in Sashimi-Qualität und eine Weinkarte mit satten 110 Positionen (Schwerpunkt Deutschland/Österreich) und gleich zwanzig Sorten Schampus.
Optisch ist das Victor’s näher an Bar, Nobel-Disco und Late-Night-Lounge als an einem klassischem Speiselokal. Designerlampen wohin man blickt, eine spektakuläres Rückbüfett aus kleinen Spiegeln im Barbereich und einige elegante Sitzecken stehen dabei im gepflegten Gegensatz zur aufgelassenen Beton-
decke. Ein Türsteher soll dafür sorgen, dass der Barbereich Menschen über 25, (Damen schon ab 23) vorbehalten bleibt, gepflegtes Äußeres sei dabei Pflicht.
Auslöser für das Engagement Nehrings sei vor allem auch der Bau des Musikzentrums gewesen. Der Gastronom erwartet sich aus dieser Richtung viele Gäste. Und daneben eine enorme Aufwertung der Viktoriastraße.