Bochum. . Im Januar stehen wichtige Themen für die Post-Opel-Ära auf der Agenda: das Nutzungskonzept für die Werksflächen und die Gründung der „Perspektive 2022“. Die CDU vermisst konkrete Zahlen zur Förderung.
Zum 1. Juli will die Adam Opel AG die Flächen ihres Werkes in Langendreer in die gemeinsam mit der Stadt geplante Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ einbringen. Nur ein bis anderthalb Jahre später soll dann das 500 000 Quadratmeter große Areal wieder Arbeitsstätte für möglichst viele Menschen sein.
Während aber Verantwortliche bei Stadt und Opel zuletzt nicht müde wurden, von „mehr als 100 Interessenten“ für die Flächen im Bochumer Osten zu reden, traten sie bei der Gründung der Gesellschaft, die die Aufbereitung und Erschließung der Flächen bewerkstelligen muss, auf der Stelle.
Zum Jahresbeginn 2014 soll es endlich voran gehen. Mitte des Monats wird die landeseigene Entwicklungsgesellschaft NRW Urban zum zweiten Mal zu einem Workshop einladen, der ein Konzept für die Nutzung der von Opel nicht mehr benötigten Gebäude und Grundstücke erarbeiten soll. Mit einfließen sollen dann die Gutachten über vorhandene Altlasten und der von der Unternehmensberatung KPMG ermittelte Wert der Flächen.
„Es gibt keine irritierenden Ergebnisse“, sagt Opel-Sprecher Alexander Bazio. Mehr aber auch nicht. Die Gutachten sind derzeit ein gut gehütetes Geheimnis – vermutlich auch, weil Opel und Stadt diese aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten (müssen).
Bis Ende des Monats allerdings müssen die Fakten auf den Tisch, denn dann soll der Rat Grünes Licht für die Gründung der „2022 GmbH“ geben. Geregelt werden muss bis dahin, zu welchen Konditionen die Grundstücke von Opel in die Gesellschaft übertragen werden, an der die Stadt 51 und Opel 49 Prozent der Anteile halten werden.
Eine Aufgabe der Gesellschaft wird es sein, Fördermittel zu akquirieren. Das Land hat signalisiert, viele Millionen Euro aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm GRW zur Verfügung zu stellen. Allerdings fehlen derzeit Richtlinien, da das Förderprogramm 2013 offiziell ausgelaufen und noch nicht fortgeschrieben ist. „Wir wissen daher noch nicht, ob die alten Kriterien auch die neuen sein werden“, sagt Wirtschaftsförderer Heinz-Martin Dirks. Zu bedeuten habe dies aber nichts. „Wir können alle Entscheidungen treffen.“
Für die CDU indes wittert Fraktions-Vize Roland Mitschke einen weiteren Zeitverzug: „Eine verbindliche Förderzusage des Landes mit konkreten Zahlen könnte längst vorliegen. Stattdessen höre ich immer wieder neue Ausreden: Tarifverhandlungen, Gutachten und nun Förderkriterien.“