Bochum. .

„Menschenbilder“ ist der Titel einer spannenden Fotografie-Schau, mit dem der das Museum Situation Kunst/Kubus Weitmar am 25. Januar 2014 das neue Kunst-Jahr eröffnet.

Das private Museum Situation Kunst im Schlosspark Weitmar (Kubus) setzt mit eigenwilligen Präsentationen und Präsentationsformen einen starken Akzent nicht nur im Bochumer Kulturleben. Viele der Ausstellung, wie aktuell die des französischen Künstlers Claude Viallat, strahlen über Bochum in den internationalen Raum aus. Das ambitionierte Konzept, moderne Kunst nachvollziehbar und unmittelbar zu präsentierten, wird auch im kommenden Jahr weiter verfolgt.

Drei Generationen

„Menschenbilder“ ist der Titel einer spannenden Fotografie-Schau, mit dem der Kubus am 25. Januar das neue Kunst-Jahr eröffnet. Zu sehen sind Arbeiten von Florence Henri (1893-1982), Lisette Model (1901-1983) und Diane Arbus (1923-1971) – drei Fotografinnen aus drei Generationen des 20. Jahrhunderts, die nicht nur die eindringliche Betrachtung der Vielschichtigkeit menschlicher Existenz eint, sondern die darüber hinaus auch biografisch miteinander verbunden waren.

Richtungsweisende Begegnungen

Trotz variierender und räumlich teils weit auseinanderliegender Lebens- und Schaffensmittelpunkte in Deutschland, Frankreich und den USA kam es bei den drei Künstlerischen zu richtungsweisenden Begegnungen für ihre künstlerische Entwicklung. 1937 unterrichtet Henri Model und inspiriert sie, was die Findung ihrer filigranen Bildkompositionen angeht. Model wiederum zählte Ende der 1950er Jahre Diane Arbus zu ihren Schülerinnen; eine DER Fotografinnen der Nachkriegsjahre, die ihr vor allem in der Auswahl der Bildthemen (Sujets) nahe stand.

Der freie Umgang mit der Porträtfotografie bildet einen weiteren Bezugspunkt zwischen den drei Künstlerinnen, wobei naturgemäß die jeweils eigenständige fotografische Bildsprache immer durchklingt. Die Fotografien zeigen zeitgenössische (Künstler-)Prominenz neben dekadent an der französischen Riviera urlaubenden Bürgern, Bettler und Obdachlose der Lower East Side neben Jazz-Sängern und Burlesque-Schauspieler-innen, Nudisten und New Yorker Passanten. Die Ausstellung wird eine Auswahl von etwa 50 Fotografien zeigen.

Begleitend zur Schau bietet das Kunstgeschichtliche Institut der Ruhr-Uni einen Lektürekurs und eine Übung vor Originalen zum Thema „Fotografinnen“ an. Auch das hat in der Situation Kunst Tradition, denn das dem Bochumer Kunsthistoriker Max Imdahl gewidmete Haus unterhält seit Anbeginn enge Kontakte zur Ruhr-Universität. Zu der Fotografinnen-Ausstellung werden Studierende in Konzeption, Aufbau und Ablauf der Ausstellung einbezogen und auch eine Publikation erstellen, die den Besuchern als Ausstellungsführer an die Hand gegeben wird.