Es ist eine wichtige unterirdische Kreuzung, an der in etwa zehn Metern Tiefe an der Hattinger Straße nicht weit von der Einmündung zu Hüttenstraße derzeit gearbeitet wird. Was für Fußgänger oder Autofahrer lediglich ein Ärgernis darstellt, ist für den Bauherrn, die Emschergenossenschaft, sozusagen der letzte Akt im Umbau des längsten Bochumer Baches, des Marbachs.

Zur Erinnerung: Im Rahmen des Jahrhundertprojektes Emscher- umbau, an dessen Ende im Jahr 2020 nicht nur eine komplett vom Schmutzwasser befreite Emscher, sondern vielmehr auch ein System sauberer Zuflüsse, wozu auch der Marbach gehört, stehen, wird das Abwässer in gewaltige Kanäle geführt. Projektleiterin Maren Goldbeck zeigt, worum es bei der Anschlussstelle geht.

Oberhalb gibt es einen 500 Meter langen Kanal, den die Stadt Bochum erneuern muss. „Bis das fertig ist, dafür bauen wir hier eine Anbindung des städtischen Abwasserkanals an den bereits neuen fertigen Kanal.“ Danach fließt durch den eigentlichen Bach, der zum Teil auch kanalisiert ist, nur noch sauberes Quell-, Regen- oder versickertes Oberflächenwasser.

Deutlich zu erkennen ist der rund 100 Jahre alte gemauerte städtische Abwasserkanal, der noch seine schmutzige Brühe in den Marbach entlädt. Bis die Stadt auch ihr Kanalstück fertiggestellt hat, sorgt ein provisorisches Verbindungsstück dafür, dass der Bach schon jetzt unbelastet fließen kann. In gut einem Jahr soll dann dieser Bach soweit eben möglich naturnah umgestaltet werden.

Wie das in etwa aussehen kann, lässt sich bereits jetzt im Norden der Stadt am Dorneburger Mühlenbach nachweisen. Biologen haben dort bereits wieder Kleinstlebewesen entdeckt, die nur in relativ sauberen Gewässern überhaupt überleben können.

Heiner Jansen ist Bauleiter des von der Emschergenossenschaft beauftragen Tiefbauunternehmens Kramer. „Normalerweise hat sich die Vortriebsmaschine zwischen acht und zwölf Metern pro Tag voran gekämpft.“ An einigen Stellen des letzten Bauabschnittes sei der Kanal jedoch durch Fels zu legen gewesen. Da schaffte die Maschine nur rund einen Meter pro Tag.

Wenn das Wetter mitspielt und die Temperaturen nicht zu häufig unter die kritische 5-Grad-Marke fallen, ist mit einer kompletten Fertigstellung des genossenschaftlichen Marbach-Kanals im Februar nächsten Jahres zu rechnen. Die Gesamtkosten für den Marbach- Kanal gibt die Emschergnossenschaft mit rund 53 Millionen Euro an. Voraussichtlich ab Mitte des kommenden Jahres wird auch die Stadt ihren Kanalabschnitt erneuern. Erst dann, voraussichtlich ab 2015, könne mit der ökologischen Verbesserung begonnen werden.