Menschen mit Handicap sind hoch motiviert, zuverlässig und fleißig. Dennoch ist es nicht einfach, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Der Leiter der Bochumer Agentur für Arbeit, Luidger Wolterhoff, hatte deshalb in dieser Woche die Vertreter aller Förderschulen aus dem Agenturbezirk zu einem runden Tisch gebeten.

Anlass war der von der UNO für Dienstag, 3. Dezember, ausgerufene Tag der Menschen mit Behinderung, der von den Arbeitsagenturen NRW mit einer Aktionswoche umrahmt wird. Die gut 30 Vertreter der Förder-Schulen und der Geschäftsführer der Arbeitsagentur trafen sich erstmalig in diesem Rahmen.

In Bochum hat derzeit jeder zehnte Arbeitslose ein Handicap. 13 Millionen Euro wurden 2013 eingesetzt, um Menschen mit Handicap nachhaltig zu fördern. Momentan gibt es 1633 arbeitslose Schwerbehinderte, im Alter zwischen 25 und 55 sind es 400, 300 haben die 55 bereits überschritten.

Für die verschiedenen Förderschulen gibt es im Moment jeweils einen spezialisierten Berufsberater. Besorgnis herrscht in den Reihen der Verantwortlichen unter den Lehrkräften darüber, dass im Rahmen der Inklusions-Bestrebungen „ihre“ Schüler in den Klassenverbänden in Hinsicht auf adäquate Beratung „verloren“ gehen könnten.

Andere geäußerte Sorgen bezogen sich auf immer noch vorhandene Vermittlungsschwierigkeiten. „Bei Praktika kriegen unsere Schüler tolle Rückmeldungen, leider werden sie aber selten eingestellt“, berichtete etwa die Vertreterin einer Gehörlosen-Schule. Dennoch seien Praktika, vor allem auch Langzeitpraktika, immer noch der wichtigste Weg bei der Vermittlung von Förderschülern, so die Schulvertreter.

Wolterhoff mahnte, dass Inklusion eine Gemeinschaftsaufgabe sei: „Alle arbeitsmarktpolitischen Partner müssen ihren Beitrag leisten, damit Menschen mit Behinderung insbesondere in beruflicher Hinsicht ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können.“