Bochum. . Zwei Tankbetrüger aus Herne sind am Dienstag in Bochum zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Sie hatten ihre Autos mit Zusatztanks präpariert, um mehr Treibstoff erbeuten zu können. Vor der Polizei flüchtete einer der Täter (29) mit 180 km/h auf der Standspur der A43 und wendete dort zweimal.
Nach einer großen Serie von Tankbetrügereien sind am Dienstagmittag vom Schöffengericht Bochum zwei Herner (22, 29) zu Haftstrafen von 2,5 und drei Jahren verurteilt worden. Sie hatten in insgesamt zehn Fällen an Tankstellen getankt und waren ohne zu bezahlen geflüchtet. Ihre Autos hatten falsche Nummernschilder und waren im Fond mit Zusatztanks präpariert, damit mehr Benzin erbeutet werden konnte. Getankt hatten sie durch die Seitenscheiben. Einmal zapften sie an einer Bochumer Tankstelle 396 Liter ab und prellten den Tankwart um 665 Euro. Vor allem Bochumer Tankstellen hatten sich die Täter ausgesucht.
Richter: „Massivste Gefährdung des Straßenverkehrs“
Als einer Polizeistreife im vorigen Mai zufällig einer der Wagen der Täter auffiel und sie die Verfolgung aufnahm, raste der 29-Jährige über die A43 in einer halsbrecherischen Fluchaktion davon. Mit 180 km/h fuhr er - um zu überholen - über den Standstreifen, wendete zweimal auf der Autobahn und baute in Witten einen Unfall mit einem anderen Auto (Totalschaden, leichte Verletzungen). Zu Fuß flüchtete er in ein Gebüsch, wo er aber von der Polizei erwischt wurde. Seitdem sitzt er im Gefängnis. Richter Dr. Karl-Heinz Bösken sprach von „massivster Gefährdung des Straßenverkehrs“. „Das kann unsere Gesellschaft nicht tolerieren.“
In die Strafen sind kleinere Vorstrafen eingerechnet worden.