Die Verhandlungen zwischen Opel-Geschäftsführung, IG Metall und Betriebsrat nehmen Fahrt auf. Am Mittwoch einigten die Beteiligten sich darauf, Gespräche über einen Sozialtarifvertrag am Samstag (16.) fortzusetzen. Zugleich hat IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler seine Zurückhaltung aufgegeben: „Die Unternehmensleitung muss Farbe bekennen. Wir erwarten belastbare Zusagen für die Bochumer Belegschaft.“ Beobachter werten das als Signal für eine nahende Einigung zumindest in Teilbereichen. Mit Nachdruck drängt auch Rainer Einenkel auf Fortschritte: „Wir erwarten dass wir bei einer der nächsten Treffen zu konkreten Ergebnissen kommen“, so der Betriebsratsvorsitzende.

Seit gestern ist er in Rüsselsheim, wo ein Treffen des Gesamtbetriebsrats und der Austausch mit dem Opel-Vorstand ansteht. Dabei werde die Bochumer Delegation erneut den Schließungsbeschluss zur Sprache bringen. Zumal im Zusammenhang mit der Klage des Betriebsrats gegen Opel Hintergründe zu Tage getreten seien. Der Beschluss basiert auf einer internen Studie von 2012, als fünf Werke verglichen wurden. Bochum hat demnach als unproduktivstes Werk am schlechtesten abgeschlossen. „Und das ist Betrug an der Bochumer Belegschaft“, so Einenkel. „Wir können nachweisen, dass wir zu den produktivsten Standorten gehören.“ Bochum sei schlecht gerechnet und eine Zusage des früheren Vorstandschefs Karl-Friedrich Stracke, die Studie zu überprüfen, nie umgesetzt worden.