Die Herzwochen der Deutschen Herzstiftung stehen 2013 unter dem Thema: „Das schwache Herz - Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute.“ In unserer Stadt laden AOK, Katholisches Klinikum, Medizinisches Qualitätsnetz, Stadt Bochum und die WAZ am Mittwoch, 13. November, von 15 bis 17.30 Uhr ein zu einer kostenlosen Patientenveranstaltung ins Neue Gymnasium Bochum, Querenburger Straße 45. WAZ-Redakteur Thomas Schmitt sprach vorab mit dem Kardiologen Dr. Christoph Hanefeld, dem Geschäftsführer des KK, der den Bochumer Herztag seit Jahren federführend organisiert.
Dr. Hanefeld, wie erkenne ich, dass ich möglicherweise unter einer Herzschwäche leide?
Die chronische Herzschwäche tritt zumeist schleichend auf und führt im Verlaufe der Zeit zu Beschwerden. Im Alltag fällt diese Veränderung oft nur langsam auf: Das Treppensteigen fällt schwerer, man vermeidet gewisse Anstrengungen und bekommt schneller das Gefühl von Luftknappheit. Bei vielen Patienten kommt es zu Wassereinlagerungen im Bereich der Knöchel und am Schienbein.
Wann muss ich spätestens zum Arzt?
Man muss den eigenen Körper gut beobachten. Häufig wird von den Betroffenen geäußert, ich werde halt älter. Aber in vielen Fällen ist das Alter nicht die einzige Erklärung. Sollte man die genannten Beschwerden verspüren, ist eine Vorstellung beim Hausarzt empfohlen. Jeder Patient, der über zunehmende Luftknappheit klagt, sollte den Arzt aufsuchen.
Was sind die Ursachen der Herzschwäche?
„Herzschwäche“ ist keine eigenständige Erkrankung, viele verschiedene Herzerkrankungen führen dazu, dass das Herz nicht mehr ausreichend arbeiten kann. Einige dieser Ursachen sind der lange bestehende hohe Blutdruck, die koronare Herzkrankheit mit den Folgen eines Herzinfarktes oder auch Herzklappenfehler.
Wie kann ich am besten vorbeugen?
Die beste Vorbeugung ist, dass die Haupterkrankungen, die zur Herzschwäche führen, erst gar nicht erst manifest werden: Bei Patienten mit hohem Blutdruck sollte dieser konsequent behandelt werden, bezüglich der koronaren Herzkrankheit mit der Folge von Durchblutungsstörungen am Herzen sind die typischen Risikofaktoren zu vermeiden: Hierzu zählen insbesondere neben dem Blutdruck erhöhte Cholesterinwerte, Nikotinkonsum sowie die Zuckerkrankheit.
Warum findet der Herztag in diesem Jahr in den Räumen des Neuen Gymnasiums statt?
Wie bei vielen anderen Erkrankungen ist die Prävention von sehr großer Bedeutung. Die Vorbeugung kann nachweislich zu einer deutlichen Verringerung der ursächlichen Krankheiten führen und das muss bereits im Kindes- bzw. Jugendalter beginnen. Die Medizin ist zumeist noch darauf ausgerichtet, bereits eingetroffene Erkrankungen zu behandeln. Es muss also das Ziel sein, die Erkrankungen schon im Vorfeld zu vermeiden. Und genau hier setzt unser Konzept an, in Schulen und Betriebe zu gehen, um dort schon frühzeitig eine richtige Weichenstellung zur Vermeidung von Erkrankungen vorzunehmen.