Bochum.. Nach dem Großbrand beim Entsorgungsbetrieb AGR/DAR in Bochum-Riemke Ende August fühlen sich Anwohner im Stich gelassen. Sie beklagen, dass ein ganz falsches Gebiet auf Schadstoffe untersucht worden sei - und sind jetzt verunsichert.
Nach dem Großbrand im Entsorgungsbetrieb AGR/DAR am 27. August in Riemke hat sich der Unmut von Anwohnern weiter vermehrt. Die Interessengemeinschaft Gartensiedlung e.V. fühlt sich von der Bezirksregierung im Stich gelassen und will weiter, dass der Müllentsorger nicht mehr länger in Riemke bleibt.
Die IG Gartensiedlung ist so verärgert, weil das von der Bezirksregierung beauftragte LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt, Verbraucherschutz) nach dem Unfall ein falsches Gebiet auf Schadstoffe überprüft habe (Nahrungspflanzen-proben). Der tatsächliche Brandort an der Rensingstraße läge ca. 300 Meter oberhalb des vom LANUV angenommenen. Dadurch sei auch das überprüfte Gebiet - der Verlauf der damaligen Windfahne vom Brandort aus - falsch. Deshalb lägen auch die Messpunkte „allesamt außerhalb des tatsächlich belasteten Gebietes“.
„Vorgehen grob fahrlässig“
Stefan Fleischmann von der IG Gartensiedlung: „Die Anwohner der Gartensiedlung finden dieses Vorgehen grob fahrlässig. Über die tatsächlich aufgetretenen Belastungen blieben sie dadurch uninformiert. Trotz dreimaliger schriftlicher Aufforderungen hat sich die Bezirksregierung bis heute nicht zu der offensichtlichen Fehlleistung geäußert.“ Das ohnehin bereits stark angeschlagene Vertrauen der Anwohner in die Kompetenz der Bezirksregierung habe sich „noch weiter eingetrübt“.
Das LANUV gab nach den Messungen damals Entwarnung. Dem traut Fleischmann aber nicht. Einige Nachbarn würden ihr Obst und Gemüse teilweise nicht mehr anrühren.