Bochum. . Nach einem Einbruch in ein Getränkelager der Mensa der Ruhr-Uni lässt das Amtsgericht jetzt ein DNA-Gutachten machen. Denn der Angeklagte, ein Monteur, kann sich nicht so richtig an die Tat erinnern. Er soll Flachbildschirme, Handys und Autoschlüssel erbeutet haben.
„Ja, es wird wohl so gewesen, aber erinnern kann ich mich irgendwie nicht.“ - So kann man die Aussage zusammenfassen, die ein 33-jähriger Monteur am Donnerstag vor dem Schöffengericht machte. Die Anklage wirft ihm vor, in ein Getränkelager der Ruhr-Uni-Mensa an der Universitätsstraße eingebrochen zu sein. Er habe ein Fenster eingeschlagen und die Zylinder mehrerer Türen abgedreht.
Aus dem Lager wurden vier Flachbildmonitore, zwei Handys und ein Möbeltresor erbeutet. Darin befanden sich fünf Ersatzschlüssel für Dienstfahrzeuge. Die Beute ist bis heute weg. Die zu den Schlüsseln passenden Autos sind aber noch da.
Große Erinnerungslücken wegen Alkohol und Tabletten
Der vorbestrafte Angeklagte, der zur Tatzeit im Januar 2012 unter Bewährung stand, berief sich in einer fahrigen Zeitlupensprache auf große Erinnerungslücken wegen Alkohol und Tabletten. Er könne sich nur noch erinnern, wie er in einem Zug gesessen habe. „Mit ein paar Flachbildschirmen im Arm?“, fragte der Richter. Aber selbst dies beantworte der Monteur mit Achselzucken. Er ist drogenkrank, zurzeit aber clean und auch weiterhin berufstätig.
Weil man auf ein bloßes Nicht-Bestreiten der Vorwürfe kein gescheites Urteil gründen kann, lässt das Gericht nun ein DNA-Gutachten machen: Die Polizei entnimmt dem Mann eine Speichelprobe und die Rechtsmedizin vergleicht diese dann mit den gesicherten Tatortspuren. Danach wird neu verhandelt. Bisher hatte sich der Verdacht der Justiz gegen ihn nur auf geringerwertigere Spuren gestützt.