Vor etwa einem Jahr gab es den Startschuss zur Wärmenutzung aus Grubenwasser in Werne. Heute werden an der stillgelegten Zeche Robert Müser durch das Pilotprojekt bereits 18 Prozent des Gesamtwärmebedarfs der umliegenden Gebäude über die neuen Wärmepumpen erzeugt. Gegenüber einer konventionellen Wärmeerzeugung konnten die Stadtwerke im ersten Jahr rund 100 Tonnen Kohlendioxid vermeiden. „Wir sehen der zweiten Heizperiode optimistisch entgegen“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn, „vor allem gilt es, das Zusammenspiel unserer neuen Anlagen mit der älteren Heiztechnik in den Schulen weiter zu optimieren, um eine optimale Betriebsweise zu erreichen.“
Dennoch habe das in Deutschland einmalige Projekt zur Nutzung des Wärmepotenzials des Grubenwassers seine Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt. Ziel des Gemeinschaftsprojektes mit der RAG sei es, weitere Erfahrungswerte zu sammeln, um das Know-how auf andere stillgelegte Zechen übertragen zu können.
Das Verfahren funktioniert wie folgt: Ein Wärmetauscher an der Schachtanlage überträgt die Wärme des aus 570 Metern Tiefe geförderten Grubenwassers an einen mit Wasser betriebenen Heizkreislauf. Über den Zwischenkreislauf wird nur die Wärme aus dem Grubenwasser übertragen. Zurzeit werden die Willy-Brandt-Gesamtschule, die Von-Waldthausen-Grundschule und die angrenzende Hauptwache der Feuerwehr über das Wärmevorkommen des Grubenwassers versorgt.
Wärmepumpen und ein Blockheizkraftwerk unterstützen die neue Technik und können je nach Bedarf das Temperaturniveau für Schwimmbecken und Duschen auf bis zu 60 Grad und mehr anheben. Jährlich pumpt die RAG am Schacht Arnold rund 10 Mio Kubikmeter Grubenwasser ab.