Bochum. Ruhig, beschaulich, hell, sauber: Die Düsterstraße entspricht so gar nicht ihrem Namen. Einziges Manko für die Bewohner: „Der Wendehammer ist ständig zugeparkt, sodass das Fahrzeug des USB den Reinigungsbesen gar nicht erst ausfährt. Aber wozu zahlen wir Gebühren?“

Elke Meier (Name geändert) wohnt seit 30 Jahren in der Anliegerstraße in Stiepel. „Früher war es noch nicht so schlimm“, schildert sie. „Aber seit 20 Jahren stehen regelmäßig Autos in unserem Wendehammer.“ Immerhin herrscht dort kein Halte- oder Parkverbot. Der USB schickt zwar seinen Kehrwagen in die Düsterstraße (Kategorie B, wöchentlich eine Reinigung der Fahrbahn). Doch vor dem Wendehammer legt der USB-Trupp meist den Rückwärtsgang ein: alles voll.

Zwei Jahrzehnte hat Elke Meier den Zustand klaglos hin- und den eigenen Besen zur Hand genommen. Wöchentlich karrt sie Laub und Unrat in Säcken zur Deponie. „Aber ich werde ja nicht jünger“, forderte sie dieser Tage vom städtischen Entsorger eine Gegenleistung für ihre Grundbesitzabgaben ein – „gerade jetzt im Herbst.“ Antwort: „Ich soll selbst dafür sorgen, dass der Wendehammer am Reinigungstag frei ist. Aber das kann doch nicht meine Aufgabe sein!“

Für ein Schild reicht der Dreck nicht

„Zugeparkte Fahrbahnränder sind ein häufiges Problem bei der Straßenreinigung“, weiß USB-Sprecher Jörn Denhard. Mancherorts werden auf Betreiben des USB Hinweistafeln aufgestellt, die das Parken an Kehrtagen untersagen. Das komme aber nur auf Straßen infrage, die häufig und stark verschmutzt sind. „An der Düsterstraße liegt aus unserer Sicht keine derartige Verunreinigung vor“, lehnt Denhard eine Schilderlösung ab.

Ihr Ärger mit dem Laub

Haben auch Sie Ärger mit der Laubentsorgung durch den USB? Bleiben die Blätter häufig liegen? Sollte auch in Ihrer Nachbarschaft einer der stadtweit 3000 Laubkörbe des USB aufgestellt werden?
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Auch der zweite Wunsch von Elke Meier bleibt unerfüllt. Um es ihr beim Straßenfegen einfacher zu machen, bat sie den USB, am Wendehammer einen Laubkorb aufzustellen. „Was mir die Mitarbeiterin daraufhin am Telefon sagte, macht mich fassungslos: ,Ja jetzt, wo Sie älter werden, schreien Sie nach Hilfe’, wurde ich von der Frau beleidigt“, schildert Elke Meier.

Jörn Denhard mag die Darstellung der WAZ-Leserin nicht kommentieren. Fakt jedoch sei: „An dem Wendehammer gibt es keinen Gehweg. Der aber ist für einen Laubkorb unbedingt erforderlich.“

Gleichwohl kann der USB-Sprecher der Stiepelerin Hoffnung machen. Vor Wintereinbruch stellt der USB vom Ein- auf Zwei-Schicht-Betrieb um. Dann könnten die Reinigungsfahrzeuge auch nachmittags zu „Problemstraßen“ wie der Düsterstraße ausrücken. Ob der Wendehammer dann frei ist, hält Elke Meier allerdings für fraglich.