Weltweit gehört das Glaukom („Grüner Star“) zu den häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Von dem tückischen, weil schleichend verlaufenden Augenleiden sind in Deutschland rund 800 000 Menschen betroffen. Wissenschaftler versuchen daher zu erforschen, warum bei dieser Krankheit wichtige Sinneszellen einfach absterben.
Für ihre Laboruntersuchungen zu diesem Thema erhielt Dr. Stephanie Joachim, Ärztin der Augenklinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus, auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin jetzt den „Glaukomforschungspreis 2013“. Die Auszeichnung ist mit 2000 Euro dotiert.
Die Erkenntnisse aus Joachims Arbeit könnten zu einem besseren Verständnis der krankheitsauslösenden Faktoren beitragen und so den Grundstein für die Entwicklung neuer Glaukom-Therapien legen, urteilte die Jury. Derzeit setzt man nur an einem der Risikofaktoren des Glaukoms an: dem zu hohen Augeninnendruck. Bei Glaukompatienten, so vermutete man, könnten aber auch Antikörper gegen die eigene Netzhaut und die eigenen Sehnerven wirken und den Zelltod in denen für das Sehen so wichtigen Strukturen auslösen. Die Arbeitsgruppe von Stephanie Joachim konnte nun im Modell zeigen, dass Antikörper in der Tat eine Rolle beim Untergang der Netzhautzellen spielen.