„Es gibt Menschen, die mehr machen als andere.“ Ein zentraler Satz, den Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) anlässlich der Verleihung der silbernen Ehrenplaketten der Stadt Bochum in ihrer Festrede zum Thema Ehrenamt erwähnte. Bei der Feierstunde im Repräsentationssaal des Rathauses am vergangenen Wochenende wurde die Arbeit all derjenigen gewürdigt, die sich seit Jahren auf vielfältige Weise durch ein besonderes Engagement in Bochum hervorgetan haben.
Rat suchte Persönlichkeiten aus
Im Juli dieses Jahres hatte der Rat der Stadt beschlossen, zwölf Persönlichkeiten auszuzeichnen. Die Ehrenplakette gilt als höchste städtische Anerkennung an ihre Bürger und kann dennoch nicht mehr als eine Geste sein für die „Überzeugung und das Herzblut“, die in die einzelnen Initiativen gesteckt werden.
Von besonderem Engagement für den Sport über die Förderung von Kunst und Kultur bis hin zu Selbsthilfegruppen und Betreuung für Bedürftige, die Palette der Projekte war groß. Die Kunsthistorikerin Dr. Christine Darmstadt beispielsweise setzt sich seit Jahren dafür ein, für Gotteshäuser, die etwa durch Neustrukturierung von Kirchengemeinden aufgegeben werden müssen, andere Nutzungsmöglichkeiten zu finden.
Ein anderes Beispiel sind die beiden selbstbewussten und engagierten Frauen Gisela Möcklinghoff und Inge Rausch: sie unterstützen seit 1996 Wohnungslose mit einem Mittagstisch.
Was die Ehrenamtler trotz der oft ganz unterschiedlichen Herangehensweise eint, ist ihr bewusstes Eingreifen in das gesellschaftliche Miteinander in dieser Stadt. Oder wie es die Oberbürgermeisterin formuliert „die demokratischen Mitgestaltungsrechte ernst nehmen“.
Das sei aber genau das, was das 1949 verabschiedete Grundgesetz mit Leben fülle. Für die Zukunft sei die Stadt gut aufgestellt, was die Wahrnehmung von ehrenamtlichen Tätigkeiten anginge. Dennoch denke man über andere Formen der Anerkennung nach. “Wir arbeiten dran“, sagte die Oberbürgermeisterin.
Die Verleihung der Plaketten fand zum insgesamt 6. Mal statt.