Gerade einmal mittelmäßig attraktiv finden Jugendliche ihre Stadt Bochum. Dies ist ein Ergebnis einer Umfrage unter 500 Jungen und Mädchen, die der Jugendring in diesem Sommer veranstaltet hat. Sie ist Bestandteil der Kampagne „umdenken – jungdenken! Frische Ideen für NRW“, die das Jugendministerium gemeinsam mit dem Landesjugendring gestartet hat.
In Bochum gab es außer der Umfrage auch ein Jugendforum. Dabei setzten sich 50 Jugendliche ab 15 Jahren aus Laer in vier Arbeitsgruppen mit dem Themen Migrationserfahrungen, Sexuelle Vielfalt, Schule, Ausbildung und Inklusion sowie Kultur und Streetart auseinander. Als ein Ergebnis wünschten sich die Teilnehmer, dass das Jugendfreizeithaus Laer an Wochenenden länger geöffnet haben soll. Außerdem setzten sie sich für einen selbst organisierten Jugendcontainer ein, wie es ihn etwa in Dahlhausen gibt.
Bei der Jugendbefragung dagegen gab es über die „Attraktivitätsfrage“ hinaus zahlreiche Vorschläge, wo etwas fehlt oder verbessert werden könnte. Etwa wünschen sich die jungen Leute für Bochum einen Skaterpark, frei zugängliche Fußballplätze, Musikworkshops, Theaterangebote für Jugendliche, mehr Schwimmbäder und eine Eissporthalle, um einige zu nennen. Beim Thema Schule wurde die technische Ausstattung kritisiert. Außerdem seien viele Lehrer und Lehrerinnen zu wenig an ihren Schülern interessiert. Jede Schule solle so sein wie das Neue Gymnasium.
Am Ende des Fragebogens hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, den Politikern etwas mit auf den Weg zu geben. Die Möglichkeit nutzten einige der Befragten. So könne Bochum mehr Farbe gebrauchen, es müsste mal jemand mit ausländischen Wurzeln Bürgermeister werden, die Politiker sollten sich für ein besseres Schulsystem einsetzen und am Bochumer Image arbeiten.
Der Stadtjugendring denkt darüber nach, ein Jugendforum als Stadtteilforum in einigen Stadtteilen fortzuführen, denn dort gebe es einen konkreten Bezug zur Lebenswirklichkeit.