Was bedeutet Menschenwürde im Maßregelvollzug? Wie begegnet man Protesten gegen den Bau einer forensischen Klinik in der Nachbarschaft? Diesen Fragen haben sich Manfred Sorg, Alt-Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, und Eduard Wörmann, langjähriger Leiter des Amtes für Industrie- und Sozialarbeit in der Westfälischen Landeskirche, auf differenzierte Weise gestellt.

1997 hatten sie zudem gemeinsam den Initiativkreis „Sicherheit durch Therapie“ ins Leben gerufen. Beide sind für ihr Engagement am Donnerstagabend in der Christuskirche Bochum mit dem auf 5000 Euro dotierten Hans-Ehrenberg-Preis 2013 geehrt worden. Der Preis erinnert an den Vordenker des kirchlichen Widerstandes gegen den Totalitarismus. Die Auszeichnung wird an Menschen verliehen, „die in öffent­li­cher Aus­ein­an­der­set­zung pro­tes­tan­ti­sche Posi­tion bezie­hen und sie in aktu­el­len poli­ti­schen, kirch­li­chen und wis­sen­schaft­li­chen Kon­tro­ver­sen vertreten“. Als Laudatoren waren Dr. Michael Bertrams, ehemaliger Präsident des Verfassungsgerichtshofs NRW, und Uwe Dönisch-Seidel, Landesbeauftragter für den Maßregelvollzug NRW, vor Ort. „Solche Wege der Verständigung, die Sorg und Wörmann über Jahre hinweg an verschiedenen Orten in NRW gebahnt haben, führen fort, was Hans Ehrenberg begonnen und unter extremen Bedingungen durchgehalten hat“, hieß es in der Lobrede. Bertrams hob hervor, Manfred Sorg und Eduard Wörmann seinen „zwei Menschen, die sich mit ihrem Engagement nicht nur Freunde gemacht haben“, aber Wege gewiesen hätten, politische Entscheidungsprozesse transparent und öffentlichzu machen.