Bochum. .
Überraschende Spielplanänderung im Schauspielhaus: Statt Schillers „Don Karlos“ bringt Regie-Star David Bösch am 18. Januar 2014 Shakespeares „Othello“ heraus. Damit gibt’s den „Mohren von Venedig“ demnächst doppelt, denn auch das Prinz Regent Theater hat das Drama im Programm.
Zu den Gründen der Umstellung erfolgte aus dem Schauspielhaus auf WAZ-Anfrage nur eine knappe Stellungnahme. Es sei ein „Herzenswunsch“ von David Bösch gewesen, „Othello“ zu inszenieren, dem habe man nachgegeben. Programm- bzw. Spielplanänderungen kämen immer wieder vor. Und: „Konzeptionell und ästhetisch wird sich Böschs Inszenierung nicht mit der ,Othello’-Aufführung im Prinz Regent Theater überschneiden.“
Auf der PRT-Bühne in Weitmar war/ist „Othello“ der Spielzeitaufmacher in diesem Herbst, heute und morgen finden weitere Vorstellungen der von Sibylle Broll-Pape besorgten Aufführung statt. Die Intendantin zeigte sich auf Nachfrage der WAZ „mehr als überrascht“ über die Spielplanänderung des Schauspielhauses. „Das ist ein außergewöhnlicher Vorgang, dass in einer Stadt dasselbe Stück gleichzeitig gespielt wird. Hier ist ein Theater-Tabu gebrochen worden“, so Broll-Pape.
Sie sieht durch die so entstandene „Konkurrenzsituation“ Nachteile ihrer kleinen Privatbühne gegenüber dem „großen“ Schauspielhaus. „Die Zuschauer werden sich nicht zweimal dasselbe Stück ansehen, das wird so oder so Besucher kosten“, so die Intendantin. Die Situation sei eine „Herausforderung“, auch was das Mitwirken der beiden Theater bei den Shakespeare-Tagen angehe, die im Herbst 2014 in Bochum stattfinden werden. „Das Prinz Regent Theater wird ,Othello’ auf jeden Fall bei den Shakespeare-Tagen zeigen“, so Sibylle Broll-Pape, die mit „Macbeth“ fürs nächste Jahr ein weiteres Shakespeare-Drama in der Planung hat.