„Die Weiterbildung ist in Bewegung“, so Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann am Mittwoch in Bochum - nach einem herzlichen Dank an das Team der örtlichen Volkshochschule, in deren Räumlichkeiten der Weiterbildungstag Ruhr der Bezirksregierung diesmal stattfand.
Im Fokus der Veranstaltung: Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR). Er knüpft an den Europäischen Qualifikationsrahmen an, der durch Empfehlungen des Europäischen Rates bzw. Parlaments angestoßen worden war. Während etwa regionale Bildungsnetzwerke vielerorts bereits sehr erfolgreich für eine bessere Verzahnung zwischen Weiterbildungsbereich und Regelschulsystem sorgen, geht es beim DQR darum, Qualifikationen im gesamten deutschen Bildungswesen übergreifend einzuordnen.
Neben der abschlussbezogenen Bildung (Schul- und Ausbildungsabschlüsse) sollen die Weiterbildung (nicht formales Lernen) und das informale Lernen (über Kompetenzbilanzierungen) stärker als bisher einbezogen werden.
„Bildung wird zukünftig an Kompetenzen, also dem Ergebnis des Lernens gemessen“, sagte Dr. Bollermann. Insofern sei die Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens „ein erster Schritt, ein notwendiges Umdenken anzustoßen“. Das heiße: „Wichtig ist, was jemand kann - nicht, wo er es gelernt hat.“ Dies bedeute „eine große Chance, aber auch eine Verpflichtung“. Denn durch den DQR solle am Ende eine Vergleichbarkeit der Qualifikationen des deutschen Bildungssystems in Europa gegeben sein - in Anknüpfung an den Europäischen Qualifikationsrahmen.
Nach der Eröffnung des Regierungspräsidenten und einem Grußwort der Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz folgte ein Vortrag zum Deutschen Qualifikationsrahmen von Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha, Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte: berufliche und betrieblicheWeiterbildung. Thema des Experten: „Von der Qualifikation zur Kompetenzentwicklung - lebenslanges Lernen in Bewegung“.