Bochum. Weil sie auf der Berufsbildungsmesse Flugblätter gegen die Teilnahme der Bundeswehr verteilt hatte, war eine Lehrerin der Messe verwiesen worden. Trotz des morgendlich ausgesprochenen Hausverbots kam sie am Nachmittag wieder - und wurde prompt erneut heraus geworfen. Der Veranstalter erwägt nun, Strafanzeige zu stellen.
Strafanzeige erwägen das Jugendamt als Veranstalter der Berufsbildungsmesse und die Bochumer Veranstaltungsgesellschaft (BOVG) als Betreiber des Ruhrcongress’ gegen eine Physik- und Chemie-Lehrerin der Heinrich-Böll-Gesamtschule, die sich am Donnerstag privat dort aufhielt.
Sie hatte, wie sie gegenüber dieser Zeitung einräumte, den Ruhrcongress am Donnerstag erneut betreten, obwohl der Veranstalter zuvor schon ein Hausverbot gegen sie ausgesprochen hatte, da sie im Gebäude Flugblätter gegen die Teilnahme der Bundeswehr an der Messe verteilte.
BOVG spricht von Provokation
Ihr Vorwurf: „Drei Security-Leute haben mir die Flugblätter sofort aus der Hand gerissen und mich aus der Halle getragen.“ Sie spricht von einer bedrohlichen Situation und wirft den Sicherheitsleuten zudem vor, entgegen den vom Veranstalter gemachten Angaben auch Schülern einzelne Flyer aus der Hand gerissen zu haben. „Das sind Übergriffe.“
Anders schildert BOVG-Geschäftsführer Andreas Kuchajda den Fall. Von Wegtragen könne keine Rede sein. Er spricht von einer Provokation und davon, dass es unfair sei, für Argumente unzugänglich zu sein und „unsere Leute so in die Bredouille zu bringen“.