Motto auf dem Dr.-Ruer-Platz am Samstag: "Frauen verbinden Welten"
Der Dr.-Ruer-Platz war am Samstag gut frequentiert; die Menschen nutzten das freundliche und trockene Wetter für einen Stadtbummel, was den Frauen, die dort ihre Stände aufgebaut hatten, zugute kam.
Es war die diesjährige zentrale Veranstaltung zum Internationalen Frauentag (8. März), die die Gleichstellungsstelle veranstaltet hat. Gut 20 Frauenvereine, -verbände und -organisationen präsentierten sich, darunter Frauenorganisationen von Parteien (SPD; CDU; Grüne, MLPD, Linke), Frauen-Hilfsvereine wie Nora, Mira, politisch engagierte Vereine wie Courage.
„Frauen verbinden Welten” lautete diesmal das Motto, und gemeint war nicht nur die geografische Klammer, sondern vor allem die verschiedenen Lebenswelten wie Familie, Beruf, Partnerschaft, Religion und Kultur. „Männer sind da ja oftmals eindimensionaler und stringenter”, erläuterte Regina Czajka von der Gleichstellungsstelle die Biografie vieler Frauen, der sie sich im Alltag stellen müssen.
Der Aktionstag findet an wechselnden Standorten statt; im letzten Jahr war es der Rathausvorplatz, der weniger Passanten lockte. Da scheint der Dr.-Ruer-Platz den Veranstalterinnen besser geeignet. Es war ein buntes Bild der ganz unterschiedlichen Beteiligten. Zwischendurch sorgten Mädchen in farbenfrohen Kostümen mit ihren Tänzen für den kulturellen Blick über den Tellerrand, während die Organisationen jeweils ihre Arbeit und Ausrichtung vorstellten. „Courage” etwa, so sagte Gisela Stein-Gallach, werde getragen von engagierten Frauen, die sich nicht allein für Frauenthemen einsetzen, sondern vor allem politisch aktiv seien. „Wir unterstützen die Montagsdemo, gehörten zur Nokia-Solidaritätsbewegung.” Während des Aktionstages sammelten sie Unterschriften für die Freilassung der kurdischen Politikerin Leyla Zana, die in der Türkei inhaftiert ist, weil ihr Propaganda für die PKK vorgeworfen wird. Auch die EU-Kommission hat wegen Verletzung der Menschenrechte protestiert.
Parallel wurden an alle Frauen rote Taschen verteilt zum „equal pay day” am 20. März. „An diesem Tag sind bundesweit alle Frauen aufgerufen, die roten Taschen zu tragen, um gegen die schlechtere Bezahlung von Frauen in Deutschland zu protestieren”, sagt Regina Czajka.