Wer ab dem 3. Oktober in der Dunkelheit am alten Bochumer Katholikentagsbahnhof vorbeikommt, wird oben in dem Rund auf den Fenstern seltsame Wesen erblicken.
Bunte Objekte fliegen wie Planeten in unterschiedlichen Geschwindigkeiten aneinander vorbei. Vielleicht sind es aber auch Quallen (engl.: jellyfish), die in der Tiefsee leuchten. Schwerelos ziehen die schimmernden Gebilde ihre Bahnen im dreidimensionalen Raum. Die animierte Projektion lädt ein zum Innehalten. Es ist angenehm, ihr zuzusehen und seinen Gedanken nachzuhängen.
Die Videoinstallation „jellyfire:rotunde“ der Künstlerin Rona Rangsch ist die Fortführung des Anfang 2013 gestarteten Rotundenprojektes von „kunsthochdrei“, einem Zusammenschluss der drei Bochumer Kunstvereine, bestehend aus dem Kunstverein Bochum, der Galerie Januar und dem Kunstverein Bochumer Kulturrat.
Rangschs Arbeit beruht auf einer im Jahre 2007 entstandenen Animation, die auf Fotografien von Feuerwerksspuren im Himmel aufbaut. Die Faszination für schwebende Objekte im Raum kommt wohl nicht von ungefähr. Rona Rangsch ist Physikerin. Nach ihrer Arbeit in der Forschung startete sie eine Karriere als Medienkünstlerin. Seit 2003 ist sie Mitglied im Künstlerhaus Dortmund. Bisher erhielt sie zahlreiche internationale Einladungen nach Kanada, Norwegen, Irland und Japan. Im Zentrum der Arbeiten von Rona Rangsch steht die Sichtbar-Machung unerwarteter inhaltlicher wie ästhetischer Zusammenhänge, wobei Sachverhalte oder Phänomene aus den verschiedensten Kontexten zueinander geführt werden. Die Künstlerin möchte neue Blickwinkel eröffnen und die Wahrnehmung anregen.