Wieder ein Schlag für Bochum. Die Waschmaschinenfirma Perla muss 400 Mitarbeiter entlassen. Der US-Mutterkonzern - „General Machines“ - hat das so beschlossen, andernfalls müsse das Werk geschlossen werden. Zum Glück ist das nur ein Film. „Abseitsfalle“ läuft ab Donnerstag, 26.9. im Kino (Metropolis im Hauptbahnhof, tägl. 19 Uhr).

„Abseitsfalle“ ist frei erfunden. Recherchiert wurde er aber im Kontext der Konzernpraktiken 2006 bei Opel, 2008 bei Nokia. Auch bei der Traditionsmarke Bauknecht in Stuttgart schauten sich die Filmemacher um - im Januar 2012 wurde bekannt, dass das Werk schließen musste. Der engagierte Film, der in der Tradition britischer Arbeiterkomödien steht, zeigt die emotionalen Auswirkungen erpresserischen Existenzdrucks auf die Individuen genauso wie die Chancen durch Teamgeist und Würde.

Dieses Motiv wird etwa durch die Werksmannschaft von Perla symbolisiert, die auf staubiger Asche Kleinfeldfußball bolzt. In der Mischung aus Lokalkolorit und aktueller Geschichte entstand so ein charmanter Film über Working-Class Heroes, die nicht im Abseits stehen wollen. Gedreht wurde auch in Bochum, etwa im Westpark. Auch die Hauptrolle hat Bochumer Bezüge: Karin Wegmann, die bei Perla beauftragt wird, die Entlassungen „sozialverträglich“ durchzuführen, wird gespielt von Bernadette Heerwagen, Schwester des einstigen VfL-Keepers Philipp.

Aus Bochum stammt die Drehbuchautorin: Beatrice Meier wurde hier 1969 geboren. „Abseitsfalle“ ist ihr erster Kinofilm als Drehbuchautorin. Sie sagt über den Film: „Klar, wir spüren, dass dieses Team der Unabfindbaren eigentlich keine Chance hat. Aber egal. Sie geben nicht auf. Sie haben sich. Ihre Werte. Ihren Humor. Und das rettet sie.“

Und Opel-Betriebsrat Rainer Einenkel findet: „Das im Film gezeigte Ende hätten wir uns in Bochum auch gewünscht. Dennoch: der Film klärt auf, macht Spaß und macht Mut.“