Bochum. .
„Das wird keine Luxusveranstaltung!“ – Im Nachgang der aktuellen Planungsfortschreibung zum Musikzentrums machte Kulturdezernent Michael Townsend noch mal klar, dass finanziell kein Spielraum bestünde.
„32,9 Mio Euro darf das Musikzentrum kosten. Damit das klappt, wurde der Entwurf bis ins Letzte geplant. Nachträgliche Änderungen, wie es sie bei der Elbphilharmonie während der Bauzeit gab, wird es, darf es nicht geben“, stellte Townsend klar. Man habe einen „gewissen Puffer“ in die Planung/Kalkulation eingearbeitet, so der Dezernent – etwa, falls sich wegen eines extremen Winters der Baustart im Frühjahr verzögern sollte.
Ein Jahr Planungsvorlauf
An den Vorbereitungen auf den Baubeginn sind/waren 150 Planer, städtische Mitarbeiter, Gutachter, Ingenieure und Architekten beteiligt. Exakt seit einem Jahr wird an dem vom Büro Bez + Kock vorgelegten Siegerentwurf gefeilt. „Ein Jahr Planungsvorlauf für ein solches Projekt, das ist Rekord!“, steht für Michael Townsend fest.
Für die Durchplanung und die nun folgende bauliche Umsetzung des Musikzentrums gelte vor allem eines, so der Dezernent: „Alles ist streng auf Funktionalität ausgerichtet, wir werden null Luxus in dem Gebäude haben.“ Dieses Musikzentrum werde etwas, „was zu Bochum passt“ – wobei Townsend dabei an Grönemeyers Diktum über Bochum als einer „ehrlichen Haut“ gedacht haben mag.
Bekanntlich ist der Komplett-Erhalt der Marienkirche der Clou des Siegerentwurfs. Ihr Innenraum soll als Foyer dienen, an ihren Flanken entsteht im Süden der Konzertsaal mit 964 Plätzen, an der Nordseite der Mehrzwecksaal mit einem Fassungsvermögen von 300 Personen. 14 000 Kubikmeter Raumvolumen wird der große Saal aufweisen, das ist die Größenordnung, die Generalmusikdirektor Steven Sloane sich immer vorgestellt hatte. Der Saal wird so aufgebaut, dass die Besucherreihen rings um den Orchesterplatz angeordnet sein werden; auch das ein Wunsch von Sloane.
Es werden hölzerne Banden eingezogen, die den Schall reflektieren, damit sich die Musiker selbst besser hören können. Akustiksegel unter der Decke sorgen für weitere Klangverbesserung – angestrebt werde nichts weniger als die „optimale Akustik“, so Townsend.
Die Marienkirche wird, wie gesagt, das Foyer bilden, in denen die Kassen, die Garderobe und ein kleiner Musikhaus-Shop unterkommen sollen. Die Toiletten finden in einem noch zu bauenden Kellergeschoss Platz. Für Damen wird es mehr WC geben als vorgeschrieben - um das lästige Schlangestehen in der Pause zu vermeiden.