Die Jahrhunderthalle ist ab heute, 6. März, zum zweiten Mal Schauplatz des Historischen Jahrmarktes.
Lutz Tomala
Wenn Franz Müntefering derzeit nach Bochum kommt, denken viele gleich an die Opelkrise. Am Donnerstagabend war es aber ein feierlicher Grund, der den SPD-Vorsitzenden in die Jahrhunderthalle zog: Die Verleihung des „Goldenen Karussellpferdes”. Dieses bekam Müntefering vom deutschen Schaustellerbund verliehen. Für die passende Kulisse sorgte die Ausstellung „Historischer Jahrmarkt”, die bis Montag die Jahrhunderthalle schmückt.
Zusätzlich zu der Verleihung gab es noch einen weiteren Grund für die Karussellbetreiber, Losverkäufer und Zuckerwattenköche zu feiern: Das 30-jährige Bestehen der „Arbeitsgemeinschaft NRW-Mitte” (ArGe).
„Schaustellervereine haben eine lange Tradition”, erklärte Albert Ritter, Präsident des deutschen Schaustellerverbandes, „und jeder Verein hat seine eigene Fahne”. Einige historische Banner wurden zum Auftakt der Festlichkeit präsentiert und neue geweiht. „Einige Fahnen haben sogar das Schaustellerverbot im Dritten Reich überstanden und sind 120 Jahre alt”, freute sich Ritter.
Die Laudatio für den Preisträger Müntefering hielt NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU). Als ehemalige Preisträgerin stellte sie heraus, warum Müntefering den Preis verdient habe. Er sei vor allem wegen seiner Arbeit als Verkehrs- und Arbeitsminister nominiert worden, noch vor seinem Amtsantritt als SPD-Vorsitzender. Müntefering hatte dafür gesorgt, dass genug Gastarbeiter den Arbeitskräftemangel ausglichen, und legte wichtige Fahrzeugprüfungen zusammen. „Anders als andere erfolgreiche Politiker hat er immer ein offenes Ohr für die Probleme von Menschen”, fügte Ritter hinzu.
Abschließend ging Müntefering dann doch noch auf die Opel-Krise ein. Ohne Stellungnahme könne man als Politiker im Moment einfach nicht nach Bochum kommen. „Ich hoffe, dass wir in Berlin zusammen mit Opel ein Konzept erstellen können, Arbeitsplätze zu sichern”, erklärte er.
Der Historische Jahrmarkt in der Jahrhunderthalle ist vom 6. März bis Montag, 9. März, jeweils ab 11 Uhr geöffnet. Karten zum Preis von 9,50 Euro (Erwachsene) und 7,50 Euro (Kinder) gibt es an der Tageskasse. Im Eintrittspreis enthalten ist die Nutzung der Fahrgeschäfte.