Weitmar liegt südlich der Innenstadt liegt und zieht sich bis zur Ortsgrenze nach Stiepel. 1892 wurde die alte Landgemeinde Weitmar zum selbstständigen Amtsbezirk Weitmar erhoben, der wiederum bei der Eingemeindung am 1. April 1926 nach Bochum kam. Neben dem „Hauptort“ Weitmar gibt es den Ortsteil Weitmar-Mark, der erst später bebaut wurde.
Wenn man über Weitmar spricht, kommt schnell die Rede auf die Hattinger Straße mit ihren fast 1000 Hausnummern. Die Chaussee von Hattingen nach Bochum war eine der ersten befestigten Überlandstraßen im späteren Ruhrgebiet, denn sie diente dem Kohletransport von den Ruhr-Bergwerken zu den Verladestationen an der Lippe. Weitmar war in den letzten 200 Jahren vom Bergbau und der Stahlindustrie geprägt; in den Jahrhunderten davor prägte die Landwirtschaft die Gegend.
Ab dem 11. Jahrhundert entwickelte sich das Herrenhaus Weitmar vom Bauerngehöft zum Rittersitz, 1464 ließ der Amtmann Wennemar von der Brüggeney genannt Hasenkamp ein neues Wohnhaus errichtete. 1481 belehnte der Abt zu Werden Wennemar von Hasenkamp mit dem Holzrichteramt der Weitmarer Mark. Ein neues, zweistöckiges Haus aus Ruhrsandstein, das von einer von der Linnebecke (Lindener Bach) gespeisten Gräfte umzogen war, wurde 1592 durch Johann von Hasenkamp errichtet. Die Sylvesterkapelle nördlich des Schlosses wird urkundlich erstmals 1397 erwähnt; heute befindet sich in den lange als Ruine erhaltenen Anlagen der Kubus mit dem Museum Situation Kunst. Vom einstigen Waldreichtum Weitmars stellt das Weitmarer Holz – obschon der größte Bochumer Grünzug heutzutage - nur noch einen kleinen Rest dar - auch das ein Beleg für die starke Bebauung des Ortsteils während der Industrialisierung. Weitmar, unweit der Ruhr, war eines der frühesten Bergbaureviere.
Jahrhundertelanger Stollenbergbau fand seine Fortsetzung in großen Tiefbauschächten, etwa auf den Zechen Prinz Regent oder General in Weitmar oder Zeche Carl Friedrich Erbstollen in Weitmar-Mark. Die Zeche Prinz-Regent musste 1960 als erste Großzeche schließen. Außerdem war Weitmar früher ein Stahl-Standort: Die Rombacher Hütte ist der Name eines früher dort produzierenden Hüttenwerkes, das ab 1889 von der Westfälische Stahlwerke AG errichtet worden war und später als „Werk Weitmar“ zum Bochumer Verein gehörte.