Mit dem althergebrachten Disco-Schwof hat Disco-Dance nichts gemein. Es mutet eher wie Akrobatik und Bodenturnen an, was die Solotänzer, Paare und Formationen aufführen. Gezappelt wird nach House, Rap und HipHop mit 140 Beats in der Minute. Die Besten ihres Fachs wirbeln seit Donnerstag wieder in Bochum über die Matte: Der Kongress tanzt!

Zum zweiten Mal nach 2011 richtet die International Dance Organization (IDO) die Weltmeisterschaft im Disco-Dance im Ruhrcongress aus. „Eine hohe Auszeichnung für die Sportstadt Bochum“, würdigt Sportamtsleiter Klaus Retsch die Kooperation mit der IDO, die ihre HipHop- und Disco-Dance-Welttitel seit 2010 im jährlichen Wechsel am Stadionring vergibt. Bochum, weiß Retsch, hat sich im Tanzsport international einen hervorragenden Ruf erworben.

Tanzclub stellt 100 Helfer

Der soll bis Sonntag weiter aufpoliert werden. 2500 Tänzerinnen und Tänzer sind am Start. Sie kommen aus 20 Nationen. Die weiteste Anreise hatten die 63 Sportler aus Südafrika. Jeweils knapp 300 Tänzer entsenden Belgien, Dänemark und die Tschechische Republik. Gastgeber Deutschland geht mit 363 Teilnehmern auf Medaillenjagd – darunter 100 Aktive des T.C.C. Rot-Weiß-Silber Bochum.

Der T.C.C. ist wie in den vergangenen Jahren zugleich mit rund 100 Helfern im Einsatz. Zwar leisten inzwischen das Land und der Regionalverband Ruhr Zuschüsse. „Ohne das ehrenamtliche, von Herzen kommende Engagement des Tanzvereins“, betont der Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs GmbH (bovg), Andreas Kuchaida, „wäre ein Turnier dieser Größe aber weder finanziell noch organisatorisch zu stemmen.“

Mit 8000 Übernachtungen in Hotels und Jugendherbergen ist die Disco-Dance-WM auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Zudem tummeln sich die Sportler und Betreuer in ihren bunten Trainingsanzügen seit gestern in den Innenstadtgeschäften und im Bermuda-Dreieck. Das Tanzen als Hochleistungssport steht im Mittelpunkt. Doch stets waren die IDO-Wettkämpfe in Bochum auch eine stimmungsvolle Multi-Kulti-Party.

Bei Stadt und bovg herrscht Zuversicht, dass es dabei bleibt. Zwar endet mit der HipHop-WM 2104 die fünfjährige Laufzeit des 2009 geschlossenen Vertrages. Wie es heißt, gibt es innerhalb der IDO Stimmen, die einen Wechsel der WM fordern. Kuchaida: „Uns wurde aber deutlich signalisiert, dass der Verband an einer weiteren Zusammenarbeit über 2014 hinaus interessiert ist. Man weiß nach den Jahren halt, was man an Bochum hat.“ Konkrete Gespräche über eine Vertragsverlängerung soll es an diesem Wochenende geben.