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Noch zehn Tage bis zur Bundestagswahl: Mehr als 56 Millionen Euro haben die Parteien bis dato in den Wahlkampf investiert, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei soll die SPD jetzt aber übers Ziel hinausgeschossen haben. So formulieren es zumindest die Freien Bürger in einer Anfrage an die Stadtverwaltung, vorbereitet für die Ratssitzung am 26. September.

Darin heißt es: „Empörte Eltern berichteten, dass die SPD auf dem Gelände der Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule in Wattenscheid-Eppendorf Butterbrotdosen und Ähnliches mit SPD-Logo verteilt hat.“ Da eine solche Aktion, die am vergangenen Freitag stattfand, nicht mit dem NRW-Schulgesetz konform gehe, wollen die Freien Bürger wissen, „inwieweit der Verwaltung dieses Problem bekannt ist und wie solche Verstöße verhindert werden sollen.“

Auf WAZ-Nachfrage teilt Egbert Nienaber, Mitglied der Bezirksvertretung Wattenscheid und im Ortsverein Eppendorf-Heide, mit, dass er und ein weiterer Genosse am entsprechenden Vormittag vor Ort gewesen seien. Er spricht von einem parteiübergreifend üblichen Vorgang zu Schuljahresbeginn: „Zunächst einmal haben wir keine Brotdosen, sondern zum Beispiel Lineale und Bleistifte in SPD-Tüten verpackt an die Schüler verteilt. Und wir haben uns eben nicht auf dem Schulgelände, sondern davor aufgehalten.“ Nienaber ist bereit, den Sachverhalt vor den „empörten Eltern“ aufzuklären und bietet an, unter 0160 178 03 18 einen Termin auszumachen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Der Schulleitung sind die Vorgänge so oder so nicht bekannt. Sie verweist auf den Träger des offenen Ganztags, den Ev. Kirchenkreis. Dieser war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.