Bochum. 140.000 Besucher fanden in diesem Jahr den Weg zum Zeltfestival Ruhr am Kemnader See – 10.000 mehr als im vergangenen Jahr. So lautet die Abschlussbilanz der Initiatoren. Am letzten Abend ließen es „Deichkind“ und Dieter Thomas Kuhn es noch einmal richtig krachen.

Nach 17 Tagen verkünden die Initiatoren des Zeltfestival Ruhr eine runde Abschlussbilanz. Insgesamt 37 Gastspiele, drei weniger als im Vorjahr, zogen 60.000 Gäste in die drei großen Veranstaltungszelte am Kemnader See.

Beeindruckend war zudem die Zahl der Besucher, die ohne Konzertticket der weißen Stadt einen Besuch abstatteten: 80.000 genossen die Urlaubsatmosphäre mit Gastronomie und Kunsthandwerk. Das Musik- und Familien-Festival sei mit insgesamt 140.000 Gästen als kulturelles Highlight in der Region verankert, so ZFR-Sprecherin Astrid Wellenberg. Im kommenden Jahr wird das Festival vom 22. August bis zum 7. September stattfinden.

Furioses Finale mit Deichkind

„Yippie Yippie Yeah!“: Das war kein Konzert, das war ein Vulkanausbruch. Mit Deichkind feierte das ZFR am Sonntagabend ein furioses Finale. 5000 Besucher im ausverkauften Sparkassenzelt zelebrierten eine Party, wie sie das Festival selten erlebt hat.

Die Nordlichter aus Hamburg-Bergedorf sind das Durchgeknallteste, was die deutsche Rockmusik aktuell zu bieten hat. Ihre Musik: treibender Elektropunk und Hip Hop der eingängigsten Art. Ihr Show: ein spektakulärer Mix aus Kostümball und XXL-Kindergeburtstag mit tollen Lichteffekten und irren Choreographien. Ihre Outfits: wahnwitzige Kreationen mit blinkenden Dreiecken und schrillen Fantasie-Verkleidungen. Ihre Fans: mindestens so verrückt wie Ferris MC und seine Jungs auf der Bühne.

 "Befehl von ganz unten"

Bei den älteren Deichkind-Erfolgsnummern wie „Bon Voyage“ und „Arbeit nervt“ wird das ZFR-Zelt zur schweißtriefenden Zappelbude. Bei den neueren Hits wie „Leider geil“ und „Bück dich hoch“ beben die Planen. In Schlauchbooten und einem Riesen-Fass stechen die Deichkinder auf den Händen des Publikums in See. Alles tobt. Alles grölt. Alles passt. „Auf Befehl von ganz unten“ (so der Titel des neuen Albums) wird mächtig Remmidemmi gemacht.

Nach 90 Minuten ist Schluss. Nebenan, im gleichfalls ausverkauften Stadtwerke-Zelt, gibt Dieter Thomas Kuhn seine Zugaben. Hier lassen es die Schlagerfans mit Perücken und Schlaghosen krachen - auch sie total verrückt.

 Das Zeltfestival 2013: In seinen letzten Stunden wird es zum Tollhaus!