Bochum.. „History recalls how great the fall can be“: Gerade noch haben die knapp 3000 Besucher im Sparkassenzelt zu „Dreamer“ getanzt, gesungen und geklatscht. Jetzt lauschen sie fast andächtig den ersten Zeilen von „Fool’s Overture“. Einem der frühen Meisterwerke von Supertramp. Einem der Höhepunkte eines denkwürdigen Konzerts von Roger Hogdson am Donnerstagabend beim Zeltfestival Ruhr.

Mit Rick Davies war der Sänger und Keyboarder 1969 Begründer der englischen Softrock-Band. Mit 60 Millionen verkauften Album avancierten Supertramp in den 70er und Anfang der 80er Jahre zu Weltstars. 1983 der Bruch. Roger Hodgson verließ die Band, die fortan nie wieder an die alten Erfolge anknüpfen konnte.

Was bleibt, sind großartige Songs. Fast alle stammen aus der Feder von Roger Hodgson, der bei seinem Zeltfestival-Auftritt Standing Ovations schon vor dem ersten Klang erntet. Die meist älteren Fans wissen, wen sie vor sich haben. Einen der Großen der letzten 40 Jahre Rockgeschichte. Einen genialen Komponisten und Texter. Einen noch immer herausragenden Sänger. Die unverkennbare, charismatische Stimme von Supertramp.

Noch immer großartig bei Stimme

Die Zeitreise dauert 140 Minuten. Roger Hodgson ist inzwischen 63. Stimmlich hat er nichts eingebüßt. Es ist wie früher, wenn er die bekanntesten, gleichsam wenig anspruchsvollen Hits wie „The Logical Song“, „Breakfast in America“ oder „It’s raining again“ darbietet. Die eigentliche, bis heute wirkende Magie von Supertramp indes entfaltet sich bei den konzertanten, von Stil- und Tempowechseln geprägten Hymnen, die - so scheint es – auch Roger Hodgsen live noch immer große Freude bereiten. „Lady“, „Hide in your Shell“, „Child of Vision“, „Lord is it mine“ und „School“ gehören ebenso dazu wie „Fools Overture“, den Hodgson – siehe oben – als letzten Song vor der Zugabe spielt. Vermisst wurde allein „Crime of the Century“.

Gänsehaut-Stimmung unter den Zeltplanen, als Roger Hodgson als Zugabe „Give a little bit“ auf der Akustikgitarre anstimmt. Die Besucher feiern ihren Helden der Jugend und mit ihm die gleichsam famose Band, der es verblüffend authentisch gelingt, den typischen Supertramp-Sound in die Jetzt-Zeit zu transferieren. Zumindest für die Ü-40-Generation steht fest: Das Gastspiel von Roger Hodgson war neben Joe Cocker das Highlight des Zeltfestivals. Wie Old Joe kündigt auch Hodgson eine baldige Rückkehr an.

See you soon!

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