Eine perfide Betrugsmasche, um Menschen zu schröpfen, die eine Verbraucher-Insolvenz angemeldet haben und ohnehin finanziell arg gebeutelt sind, haben sich Betrüger ausgedacht, die sich hinterm „Zentralen Registergericht Kassel (Justizzahlstelle)“ verbergen. 79 Euro sollen die Empfänger von Gebühren-Briefen an das vermeintliche Registergericht überweisen, damit die Insolvenz eingeleitet werden könne.

Die Verbraucherzentralen im Land, auch die in Bochum warnen vor der dreisten Betrugsmasche: „Betroffene sollten kein Geld zahlen.“ Wie in anderen vergleichbaren Fällen wirkt das Schreiben offiziell, die angegebene Adresse und Telefonnummer ähneln der des Amtsgerichts in Kassel.

Die Adressdaten der Angeschriebenen holen sich die Betrüger - es gibt derzeit nur Vermutungen, dass sie aus Südosteuropa kommen - offensichtlich aus öffentlich zugänglichen Quellen: So werden Insolvenzen, auch die von Verbrauchern beispielsweise über das Internetportal www.insolvenzbekanntmachungen.de tagesaktuell veröffentlicht.

Die Forderung von 79 Euro entbehrt jeder Grundlage. Wer eine Privat-Insolvenz beantragt, wird hierfür schon im Vorfeld zur Gebührenkasse gebeten.

Der generelle Ratschlag der Verbraucherzentrale: „Wer als Betroffener unsicher ist, ob eine Zahlungsaufforderung eines Gerichts bezüglich seines Insolvenzverfahrens korrekt ist, sollte sich an eine anerkannte Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstelle wenden oder beim Gericht anrufen und nachfragen.“ Das Amtsgericht Kassel und die dortige Staatsanwaltschaft seien über die Machenschaften des angeblichen „Zentralen Registergerichts Kassel“ informiert.