Wer ins Krankenhaus muss, will gesund werden. Doch häufig infizieren sich Patienten erst in der Klinik mit Keimen. Längst rächt sich, dass jahrzehntelang Antibiotika auch gegen harmlose Wehwehchen verabreicht wurden. Die Keime sind dagegen resistent geworden. Vor allem für ältere und geschwächte Menschen werden sie zur lebensbedrohlichen Gefahr.
In Bochum haben die Krankenhäuser ihre Vorsorge deutlich ausgebaut. Gut so. Der strikten Hygiene und dem Schutz vor Ansteckungen werden höchste Priorität eingeräumt. Hygienebeauftragte sind im Einsatz. Im MRSA-Netzwerk arbeiten die Kliniken mit dem Gesundheitsamt zusammen. Eingangsuntersuchungen und die Isolierung von Risikopatienten sind Alltag.
Doch es gibt noch viel zu tun. Das Netzwerk muss als Schutzschirm gegen MRSA endlich auch alle Pflegeheime und niedergelassenen Ärzte umfassen. Und: Alle Regeln sind brüchig, wenn das ausgedünnte Personal auf den Stationen, an den Krankenbetten das Tagespensum kaum noch bewältigen kann. Hygiene wird vernachlässigt, wenn Pflege zur Fließbandarbeit wird.