Bochum. Die Idee von “Appkind“: Jeder, egal ob Unternehmer, Verein oder Restaurant, soll sich eine eigene App leisten und so ihre Zielgruppe mobil ansprechen können. Ideengeber Sebastian Palka: “Wir suchen immer nach Dingen, die nicht jetzt, sondern morgen gebraucht werden.“

Stellen Sie sich eine typische Werbeagentur vor. Genau so sieht der Arbeitsplatz von Sebastian Galla, Sven Gasser und Sebastian Palka aus: große Büros in einem top durchmodernisierten alten Zechenhaus, viele Bildschirme mit angebissenen Äpfeln auf der Rückseite, hier und dort bunte Sessel zum Fläzen, ein Kicker, ein Flipperautomat, eine Dartscheibe und ein riesiger Konferenztisch. Hier, im Kulturwerk Lothringen, ist ihre neueste Geschäftsidee entstanden: Smartphone-Apps die sich jeder leisten kann.

Jeder, damit sind Mittelständler gemeint, aber auch Vereine, kleine Geschäfte und Gastronomiebetriebe. „Wir möchten jedem Unternehmer eine eigene App ermöglichen, ohne, dass er sich in Unkosten stürzen muss“, sagt Geschäftsführer Sebastian Galla. Die Idee für ihr Unternehmen „Appkind“ entstand im März. Nach der Konzeptionierung und dem Erstellen des Businessplanes mit mehreren Mitarbeitern erfolgte vor zwei Wochen die Registrierung beim Gewerbeamt. Ab September starten die Werbemaßnahmen.

„Dinge, die man morgen braucht“

Man merkt, die Jungs sind keine Anfänger. Schon lange arbeiten sie in der Agentur „Drei Elemente“ zusammen, entwickeln Werbe- und Kommunikationsstrategien. „Wir suchen immer nach Dingen, die nicht jetzt, sondern morgen gebraucht werden“, beschreibt Sebastian Palka, Ideengeber für „Appkind“, ihre Philosophie.

Die Smartphone-Applikationen seien für jeden geeignet, der eine digitale Zielgruppe hat. Das heißt, für alle, die online mit ihren Kunden, Mitgliedern, Usern kommunizieren, etwa über Soziale Medien, einen Blog oder eine Internetseite. Ohne Mehraufwand speisen die Mitarbeiter von Appkind diese Inhalte in die App ein, die „der Kunde immer in der Hosentasche hat“. Das kann zum Beispiel der wechselnde Mittagstisch eines Restaurants sein, aber auch ein Event-Kalender oder ein Unternehmensnewsletter.

Noch in diesem Jahr "ein paar hundert Kunden gewinnen"

„Wenn sich jemand eine eigene App programmieren lässt, dann kostet das herkömmlicherweise etwa 5000 bis 10.000 Euro“, so Palka, „oder Sie nutzen das Baukastenprinzip, wie es in den USA oft angeboten wird. Das ist zwar günstig, aber qualitativ minderwertig.“ Der Jungunternehmer verspricht ein „Mittelding“, bei dem Logos und Bilder sowie das Design individuell zusammengesetzt werden. Das kostet einmalig 500 Euro, sowie im Zweijahresvertrag monatlich weitere 99 Euro „Miete“ für Betriebskosten und Aktualisierungen.

Die Entwickler haben ambitionierte Ziele. Palka: „Wir wollen in diesem Jahr Fuß fassen und ein paar hundert Kunden gewinnen.“ Er ist sich sicher, dass sie das schaffen, denn der Bedarf, aber auch das eigene Netzwerk seien groß.