Bochum. Bei einer großen Bergparade mit 500 Teilnehmen präsentieren sich am 31. August die Knappenvereine NRWs in Bochum. Anlass ist die 41. Landeskirchschaft, die erstmals in der Innenstadt stattfindet.

Die Knappen kommen. In zwei Wochen wird die Stadt zum Mittelpunkt bergbaulicher Tradition. Ausgerüstet mit Bergkittel, Schachthut und Grubenlampe werden 500 Knappen bei einer Bergparade vom Rathaus bis zum Kuhhirten-Denkmal ziehen. Anlass ist die 41. Landeskirchschicht, die erstmals in der Bochumer Innenstadt stattfindet.

„Knappen aus 74 Vereinen aus NRW und Gäste aus den Niederlanden und Belgien werden kommen“, erläuterte Uwe Enstipp, erster Vorsitzende des Landesverbandes der Berg- und Knappenvereine NRW. Dabei betonte er, dass sich der austragende Südwestfälische Knappenring nicht nur auf viele Besucher bei der Parade freut, sondern auch alle Interessierten zum anschließenden ökumenischen Gottesdienst und dem darauf folgenden „gemütlichen Teil“ einlädt. Der Eintritt ist frei. Veranstaltungsort ist in diesem Fall die Betriebswerkstatt der Bogestra auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Constantin in Riemke.

Das Nahverkehrsunternehmen möchte mit der Bereitstellung der Örtlichkeiten ihre Verbundenheit mit der Bergmann-Tradition in der Region ausdrücken. Darum sind auch eine Straßenbahn und ein Bus mit großflächigen Ankündigungen versehen und machen Werbung für das Event. Auch das Bergbaumuseum hilft mit und gestaltet unter anderem die Bühne für den Gottesdienst. So soll an Stelle eines Altars ein Kohleblock zu sehen sein.

Federbusch mit Stadtfarben

Während der Parade werden fünf Spielmannszüge für die musikalische Begleitung sorgen. Enstipp verweist außerdem auf den Kopfschmuck der Paradegänger: „Klassischerweise tragen die Bergknappen einen schwarz-weißen Federbusch und die Musikkapelle roten Federschmuck.“ Heute hätten sich die Farben allerdings weiterentwickelt und viele Vereine würden beispielsweise die Farben aus ihrem Stadtwappen tragen.

Knappenvereine haben ursprunglich der sozialen Absicherung der Bergleute gedient. So halfen sich die Männer untereinander, zum Beispiel im Krankheitsfall, und traten außerdem wie in einer Gewerkschaft für ihre Rechte ein. Heute sind nicht nur aktive und ehemalige Bergleute im Verein, sondern auch alle, die sich mit der bergmännischen Tradition verbunden fühlen und diese pflegen wollen. Dazu gehört unter anderem die Ausrichtung spezieller Gottesdienste. Bergleute galten als besonders fromm. Aufgrund ihres schweren Berufes trafen sie sich vor und nach der Schicht im Bet- oder Huthaus und baten Gott und ihre Schutzheiligen um eine glückliche Heimkehr.