Bochum. WAZ-Leser Bernd Neuhaus hat uns mit auf seine Laufstrecke rund um Querenburg genommen. Neuhaus ist ehemaliger Marathonläufer und kommt so schnell nicht aus der Puste. Zum Glück, denn so kann er beim Laufen stets einen Blick auf die schönen Dinge zwischen Uni und Ölbach werfen.

Ein bisschen versteckt liegt der Fitnesspark im Schatten des Uni-Schwimmbads. „Von hier aus starte ich die meisten meiner Läufe“, verrät Bernd Neuhaus. Querenburg ist sein Revier. Hier hat er schon sämtliche Laufstrecken abgeklappert. „Früher bin ich auch Marathon gelaufen, da kommen beim Training einige Kilometer in der Woche zusammen. Ein bisschen Abwechslung ist da nicht schlecht“, meint der gelernte Masseur. Heute laufen wir eine seiner Lieblingsstrecken, die er in der Regel dreimal pro Woche absolviert.

„Am Anfang gibt es dann viel zu schauen und am Ende spendet der Wald wohltuenden Schatten“, erklärt er, als wir loslaufen. Vorbei am Schwimmbad geht es in Richtung Gesundheitscampus, ehe wir auf die Max-Imdahl-Straße einbiegen.

Exotische Tiere gesichtet

Wir passieren das Grönemyer-Institut und biegen rechts in das Waldstück hinter den G-Gebäuden der Ruhr-Universität ab. „Hier habe ich auch mal studiert“, sagt Neuhaus und erzählt von einer Schlange, die er mal im Chinesischen Garten gesichtet hat. „Das war wahrscheinlich eine Kreuzotter“, glaubt er. Ansonsten sei es im Uni-Wald aber völlig harmlos.

Als wir die Fachhochschule passieren und das Ölbachtal ansteuern, erzählt mir Bernd Neuhaus von seinem eBook, das bald erscheinen soll. „Ich arbeite nur noch halbtags als Masseur, denn ich hab mich in den letzten Jahren viel um meinen Sohn gekümmert und meiner Frau, die Grundschullehrerin ist, den Rücken freigehalten. Jetzt habe ich aufgeschrieben, wie meine Frau und ich plötzlich doch noch Eltern wurden“, sagt der flotte Papa, der seine Laufleidenschaft für seinen Adoptivsohn zurückfuhr.

Letzte Anstiege ohne Probleme

Wir unterqueren die Universitätsstraße und laufen entlang des Ölbachs. Auf der linken Seite erscheint eine Art Ritterburg. „In den letzten Jahren haben die Besitzer ihren Hof mehr und mehr restauriert und in diese schöne Burg umgewandelt. Fertig sind sie noch nicht, aber es sieht schon jetzt toll aus“, so Neuhaus, der die Verwandlung des Gebäudes Dank vieler Trainingsläufe Stück für Stück miterlebte.

Wir biegen links ab und blicken über die großflächigen Felder. „Richtig schön hier“, findet nicht nur der Ex-Marathoni. Am Horizont taucht das Opelwerk auf. „Schon skurril, dass bald die Autobahnverbindung hier durch die Natur führt, obwohl es Opel dann nicht mehr geben wird“, sagt Neuhaus als wir die Schattbachstraße überqueren und in den Laerholzwald einbiegen. Unter dem schattigen Blätterdach lassen sich auch die letzten Anstieg ohne große Probleme bewältigen, ehe schon das Unibad wieder zwischen den Bäumen zu erkennen ist.