Bochum..

Der Betrieb in Bochum kannte bis 2013 eigentlich nur eine Richtung: Aufwärts ging es bei Doncasters Precision Castings, in den zehn Jahren zuvor war die Belegschaft von 330 auf 460 gewachsen. Dann wurden in Etappen rund 90 Leiharbeiter entlassen. Nun soll es auch der Stammbelegschaft an den Kragen gehen.

62 Mitarbeiter des Betriebs, der Turbinenschaufeln (für Flugzeugtriebwerke) herstellt, sollen freigesetzt werden. Das erfuhren die Mitarbeiter bei einer Belegschaftsversammlung in der vorigen Woche vom Geschäftsführer Oliver Storbeck. Er sei vom Vorstand zur Restrukturierung mit dem Arbeitsplatzabbau beauftragt worden, erklärte er bei der Zusammenkunft. Bereits zum September, so der Wunsch der Konzernleitung, solle der Arbeitsplatzabbau durchgesetzt sein. Die Nachricht löste, gelinde gesagt, Verwunderung aus. Kurzarbeit gibt es in dem Unternehmen nicht und sie ist auch nicht angekündigt.

Bislang keine Stellungnahme von Geschäftsführer Oliver Storbeck

Nun treten die Betriebsräte in Zusammenarbeit mit der IG Metall erst einmal an, um in Ruhe in sachdienliche Gespräche mit der Geschäftsführung treten zu können. Eva Kerkemeier, Erste Bevollmächtigte der IGM: „Wir erwarten vom Geschäftsführer des Bochumer Unternehmens, dass er kein reiner Erfüllungsgehilfe seines Vorstand ist, sondern die berechtigten Interessen des von ihm verantworteten Unternehmens und seiner Mitarbeiter wahrnimmt.“

Die WAZ hat am Mittwoch Geschäftsführer Oliver Storbeck um eine Stellungnahme gebeten. Bis Redaktionsschluss erfolgte keine Reaktion.

Die Bochumer Doncasters Precision Castings gehört zu britischen Doncasters Group Ltd, die im Jahre 2006 von der Dubai International Capital gekauft wurde.