Seit über zehn Jahren bekämen 40 000 Betriebsrentner keine jährlichen Betriebsrenten-Anpassungen von 1 Prozent, „obwohl Opel sich dazu im Jahr 1991 freiwillig verpflichtet hat. Wir haben uns deshalb mit Opel mehrmals, jedoch vergebens, in Verbindung gesetzt, Opel blockt ab“, ärgert sich Norbert Spittka. Er und seine Mitstreiter wollen nicht auf bessere Zeiten warten und kündigen einen „Opel Demonstrationsmarsch vom Bochumer Rathaus bis zum Opelwerk I“ an.
Anfang Juli 2013 gingen Spittka und der Gelsenkirchener Opel-Werksrentner Werner Günther bereits in die Offensive (die WAZ berichtete). Nun wollen sie mit weiteren Mitstreitern Druck aufbauen. „Wir Bochumer Opel Betriebsrentner sind entsetzt und wütend zugleich und werden uns dagegen wehren und wir wissen, wie man sich zu wehren hat! Wir werden Zeichen setzen!“ bläst Spittka zur Attacke.
Der ehemalige Opelaner Spittka , der seit 2009 auch Betriebsrente bezieht, wagt eine Prognose zur geplanten Demo, deren Datum allerdings noch nicht feststeht. Sie dürfte voraussichtlich erst nach den Werksferien stattfinden: „Wir gehen davon aus, dass von den ca. 10 000 Betriebsrentnern in und um Bochum mehr als 1000 mitmachen werden. Vor dem Werk werden wir Zelte aufstellen und dort solange ausharren bis jeder von uns die Rentenerhöhung schriftlich in der Tasche hat!“
Alexander Bazio, Bochumer Opel Pressesprecher zur WAZ: „Natürlich prüfen wir jeden Einzelfall, der an uns herangetragen wird.“ Diese Einzelfallprüfung sei zwingend erforderlich und sie werde sorgfältig durchgeführt. Aber die Prüfung nach jedem individuellen Anspruch eines Werksrentners brauche Zeit. Gezahlt werde, wenn der Anspruch tatsächlich bestehe.