„Drinnen und draußen“. So heißt nicht nur eine ab heute im Museum zu sehende Ausstellung, sondern das ist eine der Grundfragen eines jeden Museums. Bezogen nicht nur auf die Werke („Welches Stück Kunst ist es wert hier ausgestellt zu werden?“), sondern auch auf die Besucher („Wer geht ins Museum, wer bleibt draußen!?).

Zu vermelden ist nun, dass das Kunstmuseum am Stadtpark seine Bemühungen um Vermittlung noch einmal verstärkt. Personell hat sich das in der Schaffung einer (halben) Stelle für Kerstin Kuklinski niedergeschlagen, die nach 17 Jahren der Tätigkeit als freie Mitarbeiterin nun maßgeblich für Kunstvermittlung verantwortlich ist. Kuklinski will Kunst vermitteln an „4- bis 99-Jährige“, will aber auch an die von ihr so genannte Zielgruppe der „Nicht-Museums-Nutzer“ heran. Diese neugierig zu machen, das sei ein spezielles Anliegen.

Die neue Ausstellung im Seitentrakt verortet das Vermittlungsprogramm ganz konkret. Während in Essen, beim viel gelobten Neubau des Folkwang-Museums, die Kunstvermittlung im Keller verblieb, verfügt das Team um Kuklinski seit drei Jahren über den „Proberaum Kunst“. Das ist der Nebentrakt hin zur Villa Marckhoff, in welcher dann auch noch weitere schöne Räume als hervorragend bestückte Ateliers zur Verfügung stehen. Entsprechend nennt sich die „Drinnen und draußen“-Schau im Untertitel „Aus den Ateliers des Kunstmuseums“.

Gezeigt werden Arbeiten, die von Bürgern, von Kindern und Jugendlichen, von Besuchern, innerhalb und außerhalb des Hauses geschaffen worden sind, deren Inspiration aber immer vom Museum ausging. Der „Proberaum Kunst“ zeigt in seiner Ausstellung die ganze Bandbreite künstlerischer Experimente und entsprechender gestalterischer Versuche. Das reicht von professionell anmutenden Stahl-Statuen der hauseigenen „The art monkey’s society“, der Gruppe der 16- bis 23-Jährigen, über die Riesenformat-Version eines Manet-Bildes, das Besucher des „Tags im Park“ erschufen, bis hin zu den Zeichnungen von Demenz-Kranken nach Vorbildern aus der Corbijn-Ausstellung.

Letzteres ist ein Beispiel für das Thema „Inklusion“, das auch bei der Kunstvermittlung eine zentrale Stellung einnimmt. Dahingehend ist die Kooperation des Hauses mit der EFH nur ein Beispiel für die Partner-Ambitionen des Museums.

Inzwischen nehme die Kunstvermittlung gut ein Drittel der Museumsarbeit ein, sagt Leiter Dr. Hans Günter Golinski. Täglich finde im Haus etwas statt, Führungen natürlich, gerne dialogisch gestaltet, aber auch kreative Aktivitäten für alle Altersklassen.