Bochum. .

Wer die Monster Service GmbH in Langendreer spontan besucht, wird überrascht. Denn den Empfang übernimmt hier kein Mensch, sondern ein Hund. „Der bricht einem das Herz“, sagt Auszubildende Melanie Schwartze.

Und wenn Milo, der ehemalige Straßenhund aus Spanien, seine Pfoten sanft auf den Schoss des Besuchers legt und jede Streicheleinheit zu genießen scheint, wird klar, was sie meint. Sogar auf der Internetseite der Firma hat der Bodeguero-Terrier seinen Platz als Teammitglied erhalten. Funktion: Empfang und Sicherheitsdienste.

Gut angepasste Geschäfte

Seit Milos erste Besitzerin wegen ihres zweiten Kindes vor allem von zu Hause aus für die Firma arbeitet, versorgt Schwartze ihn gemeinsam mit ihrem Schäferhund-Husky-Mischling K. C., dessen Name englisch ausgesprochen wird. Auch sie gehört an drei Arbeitstagen zum Empfangskomitee der Firma.

Zu guter Letzt schleicht Jason um die Ecke. Der Westhighland-White -Terrier begleitet den Auszubildenden Daniel Alexander Schmidt. „Jason ist eigentlich der beste Bürohund, weil er eher inaktiv ist und dadurch nicht stört“, sagt Geschäftsführer Peter Eckhardt.

Alle drei seien allerdings gut angepasst und könnten mit ihren eigenen Geschäften zumeist auf den Gassigang am Mittag warten. Besonders in das Büroleben einfügen wollte sich Milo wohl auch als er versehentlich aus dem Abfall einige Kaffeebohnen verputzte. Er sei einen ganze Weile ziemlich aufgeregt umhergerannt, berichten die Kollegen.

Kater muss zu Hause bleiben

Das sechsköpfige Team von Monster Service fertigt und beschafft gewerbliche Plastikkarten, zum Beispiel als Kundenkarten oder für Zugangssysteme. Zwar wickeln sie ihre Aufträge vor allem über Internet und Telefon ab, doch mitunter kommen auch Kunden zu Besuch. Milo, K. C. und Jason laufen dann aber nicht gleich frei herum.

Erst fragt das Team, ob die Gäste mit Hunden zurechtkommen. Ist dem so, ereigneten sich manchmal geschäftsunübliche Szenen. „Es ist schon witzig, wenn Herren in Anzügen hier plötzlich mit den Hunden herumtollen“, amüsiert sich Schwartze. Eine Dame habe gar nicht mehr über den Kartendruck gesprochen, sondern sich nur noch mit Milo auf dem Boden gewälzt, berichtet Eckhardt.

Der Geschäftsführer hat keinen Hund, sondern einen Kater, der allerdings zu Hause bleibt. Die Hunde möchte Eckhardt nicht missen. „Klar, wenn einer bei einem Kundentelefonat bellt, kann das stören. Aber die drei lockern die Atmosphäre einfach auf. Sie schaffen irrationale Momente in einer wirtschaftlich und technisch geprägten Arbeitswelt“, analysiert er.