„Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Freiheit klaut.“ – Über 300 Demonstranten versammelten sich am Samstag auf dem Husemannplatz, um beim dezentralen, bundesweiten Aktionstag ein Zeichen gegen Überwachung zu setzen.

Orangene Fahnen, orangene T-Shirts und ein großer Partei-Bus: Obwohl in Bochum ein Bündnis aus verschiedenen Initiativen, Gruppen und Parteien zur Demo geladen hatte, hatten die Piraten zahlenmäßig die Überhand. Kein Wunder, fügt sich der Kampf gegen Überwachung und die Diskussion um die NSA-Programme doch bestens ins Programm der politischen Freibeuter ein.

Das gab auch Claudia Steimann aus Unna zu. „Wir haben uns ja schon lange gegen Überwachung und Vorratsdatenspeicherung positioniert“, sagte die 40-Jährige Piratin. Glück im Unglück für den Wahlkampf? „Leider, muss man sagen. Denn mit allem, was jetzt ans Tageslicht gekommen ist, werden die schlimmsten Vorhersagen von Verschwörungstheoretikern noch übertroffen“, meint Claudia Steimann.

Neben den Piraten zeigten aber auch Linke, Grüne, die Soziale Liste und verschiedene Bündnisse bei der Demonstration Flagge. Auch viele bestürzte Privatpersonen kamen mit selbst gebastelten Schildern auf den Husemannplatz. Unter ihnen auch Studentin Kristin. „Ich bin heute hier, weil ich dagegen bin, dass man sein ganzes Leben lang einfach überwacht wird, obwohl man nichts gemacht hat. Unschuldige werden damit schon vorverurteilt“, befürchtete die 22-Jährige.