„Das Kattababy ist ja total süß!“, flüstert die kleine Defne (6) als die Kattamama sich mit ihrem Baby „Katharina“ direkt vor ihren Augen hinsetzt, um das Obst und Gemüse aus dem Napf zu klauben. Es ist ein ganz besonderer Tag für Defne und die anderen Kinder der Hans-Christian-Andersen-Schule (HCA) in Gerthe. Denn heute dürfen die Grundschüler mit ihren Lehrern in den Tierpark, um dort die Tiere aus der Nähe kennenzulernen.

Unter dem Motto „Jedem Schulanfänger ein Tierparkbesuch“, der Bochumer Bildungskooperative zwischen dem Tierpark und der Sparkasse, können Kinder aus 75 Schulen seit drei Jahren den Tierpark gratis besuchen. So auch die Schüler der HCA.

Von den 2900 Schülern, die dieses Jahr eine Einladung zu diesem Event erhalten haben, gibt es schon 2600 Anmeldungen. Auch im Jahr zuvor hatte die hier im Tierpark arbeitende Else-Baltz-Zooschule 15 000 Besucher, mehr als 900 Gruppen, betreut. In den vergangenen Jahren nahm dabei der Anteil von auswärtigen Gruppen kontinuierlich zu. Die Else-Baltz-Zooschule ist seit 1988 als außerschulischer Lernort eine Bildungseinrichtung für alle Schulformen und alle Altersklassen

Für ärmere Kinder

Gedacht ist das Projekt mit dem „lebendigen Klassenzimmer“ im Besonderen für Kinder aus ärmeren Familienverhältnissen, die sich üblicherweise einen Besuch im Bochumer Tierpark nicht leisten können.

So ist es auch für den kleinen Jusra (6)das erste Mal, dass er die Tiere aus nächster Nähe betrachten kann. Doch künftig möchte er öfter wiederkommen und mehr über Tiere und ihren Lebensraum lernen.

Auch Michelle (7) hat durch das Berühren und Erleben von Reptilienhäuten und anderen Ausstellungsstücken viel gelernt. „Ich wusste gar nicht das Seehunde ein Fell haben“, erzählte sie begeistert.

Auch die Lehrer finden großen Gefallen an den freien Zoobesuchen, da die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit aus erster Hand die Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit der Kinder fördert. Zurück in der Schule wird das Erlebte dann in Klassengesprächen und Tagebucheinträgen von den Schülern verarbeitet. Und da wird bestimmt auch an das Kattababy „Katharina“ gedacht werden.