Dortmund/Bochum. . Ein Hundehalter (31) soll in der Dortmunder Innenstadt seinen Mischlingsrüden (3) schwer misshandelt haben. Ein Polizeisprecher sagte: „Er ist ausgerastet, weil ihm der Hund auf die Schuhe gepinkelt hat.“ Ein Bochumer (21) ging dazwischen und wird nun selbst beschuldigt.

Ein offenbar schwerer Fall von Tierquälerei ist am Dienstag in der Dortmunder Innenstadt passiert. Ein Bochumer (21) ist dabei rettend eingeschritten, wird nun aber selbst beschuldigt.

Laut Polizei ging ein Hundehalter (31) aus Dortmund um 15 Uhr am Reinoldikirchhof entlang. Als er seinen angeleinten Hund, einen schwarzen mittelgroßen Mischlingsrüde (3), an einen Baum urinieren ließ, soll der Mann wütend geworden sein. Polizeisprecher Manfred Radecke sagte der WAZ: „Er ist ausgerastet, weil er sich darüber geärgert hatte, dass ihm der Hund auf die Schuhe gepinkelt hatte.“

Mit Absicht gegen einen Baum geschlagen

Augenzeugen berichten, dass der Dortmunder den Hund an der Leine im hohen Bogen durch die Luft schleuderte. Danach soll er ihn mit voller Absicht gegen einen Baum geschlagen haben. Als das wehrlose Tier schließlich am Boden lag, habe der Mann es auch noch gewürgt.

Zwei Zeugen rissen den Hundehalter von dem Tier weg. Bei dem Gerangel soll der 31-Jährige eigener Aussage zufolge von einem der beiden Helfer, dem 21-jährigen Bochumer, verletzt worden sein, was andere Zeugen aber bestreiten. Jedenfalls ließ sich der Hundehalter im Krankenhaus ambulant behandeln.

Er muss jetzt mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechnen. Der Strafrahmen reicht von einer Geldstrafe bis zu drei Jahren Haft.

Hund ins Tierheim gebracht

Der Hund wurde vom Ordnungsamt sichergestellt und ins Tierheim gebracht. Bei einer Untersuchung waren aber weder Brüche noch andere Verletzungen erkennbar, sagte Stadtsprecher Michael Meinders.

Trotzdem stand der Rüde wohl unter Schock. Gerhard Kipper vom Bochumer Tierschutzverein „Tiere in Not“ schätzt, dass er „traumatisiert“ sei. „Der Hund ist ja ein Rudeltier- und vom Rudelführer erwartet er sowas nicht. Das Vertrauen in den Rudelführer wird aufs Allerschwerste geschädigt“, sagte Kipper auf WAZ-Anfrage. Ob der Hund zurück zum Besitzer kommt, klärt sich in Kürze. Ein Mitarbeiter des Veterinäramts spricht mit dem Mann und entscheidet. Vorher soll der Beschuldigte nicht wegen Tierquälerei aufgefallen sein.