„Spuren“ heißt das neue Programm der Bochumer Symphoniker. Spuren verfolgen und Spuren legen will Generalmusikdirektor Steven Sloane auch in der Spielzeit 2013/14 mit seinem Klangkörper. Das erneut edel gestaltete Programmheft geht in dieser Woche an die Abonnenten, es weckt Vorfreude.

Ein Klassiker wird hundert Jahre alt. Und Bochum kann ihn gleich zweimal hören. „Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky, weltberühmter Premierenskandal von 1913, steht sowohl auf dem Programm der Ruhrtriennale (5.+6.10.), als auch auf dem der Symphoniker. Die BoSy bringen das Stück am 5. und 6. Dezember zur Aufführung, das erste Konzert wird dabei von WDR 3 live übertragen. Gleichzeitig ist diese Darbietung das Festkonzert zum 40-jährigen Bestehen des Freundeskreises.

Die Jahre 1913/14 bestimmen auch das Programmsegment „Endspiel - Tanz auf dem Vulkan“. 2014 jährt sich zum hundertsten Mal der Ausbruch des ersten Weltkriegs, die Spurensuche führt das Orchester zur Musik jener Jahre. Unterschiedliche Stimmen der Zeit sollen zu Gehör gebracht werden, von der Rosenkavalier-Suite eines Richard Strauss bis hin zu Mahlers klanggewaltiger 9. Symphonie.

Neue Kooperationen mit dem Museum und der Literarischen Gesellschaft sollen interdisziplinäre Exkurse ermöglichen: Im Museum werden etwa die Kammerkonzerte mit passenden Werkbetrachtungen verbunden. Im Wassersaal werden vier Veranstaltungen Musik und Literatur jener Jahre verbinden. Stimmen wie Gottfried Benn, Georg Heym, Georg Trakl und August Stramm erklingen, kompiliert von Werner Streletz, ergänzt, kommentiert und begleitet vom BoSy Streichquartett Bermuda4.

Der Artist in Residence ist ein gefragter-Star. Mit der Österreicherin Angelika Kirchschlager kommt eine der großen Mezzosopranistinnen der Welt nach Bochum. Mit ihr werden vier Projekte verwirklicht. Höhepunkt verspricht „La Voix humain“ (Die menschliche Stimme) zu werden. In der Jahrhunderthalle soll am 7. Juni 2014 Musiktheater gespielt werden, zentral: Francis Poulencs Bearbeitung einer Tragödie von Jean Cocteau. Regie wird Lotte de Beer führen, Dirigent ist dann dort Steven Sloane.

Viele bekannte Namen tauchen bei den Solisten auf. der kürzlich als Ersatzmann eingesprungene und heftig gefeierte Daniel Müller-Schott (Cello) kommt wieder, Klarinettist Andy Miles bringt sein Jazztrio mit und Philippe Quint (Geige) kommt sogar zu einer CD-Einspielung.

Ihren Saisonauftakt absolvieren die BoSy allerdings als Auswärtsspiel: Sie gastieren am 6.+7.9. in Duisburg bei der Ruhrtriennale.