Bochum. Mit dem „Treffpunkt Ausbildung“ warb ThyssenKrupp um Nachwuchs. Gegen das sinkende Interesse an einer Lehre in technischen Berufen.
Zum „Treffpunkt Ausbildung“ hatte die ThyssenKrupp Steel Europe AG Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerkürzlich in ihr Ausbildungszentrum der Essener Straße in Bochum eingeladen. Rund 400 Besucher kamen, um sich über technische und kaufmännische Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe zu informieren.
Neben Informationsstellwänden zur Bewerbung, Ausbildungsgängen, Lehrinhalten, Zwischen- und Abschlussprüfung wurden Führungen durch die moderne Lehrwerkstatt angeboten. Ausbilder und Auszubildende beantworteten Fragen und animierten zum Mitmachen. Dennis Hubert (18) hat sein erstes Lehrjahr als Industriemechaniker bereits hinter sich und lobt: „Echt töffte. Man lernt viel, es ist nie langweilig. Die Ausbilder geben sich viel Mühe, nehmen auf jeden Rücksicht. Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich“.
„Es könnten durchaus mehr Schülerinnen und Schüler hier sein“
Wie abwechslungsreich - davon konnten sich die Besucher ein Bild machen. Sie erhielten praktische Einblicke in die Schweißtechnik, Zerspannungstechnik, Pneumatik, Hydraulik, Getriebetechnik und Elektrotechnik. Die Mitmachübungen erfreuten sich großer Beliebtheit. So konnte man seine Reaktionsgeschwindigkeit austesten, Flaschenöffner selber machen, seinen Namen schweißen, Schlüsselanhänger herstellen und gravieren lassen. Es wurde gefeilt, gesägt, gedreht, gefräst und geschweißt - alles Fertigkeiten die man auch im ersten Lehrjahr erlernt.
Ausbildungsleiter Hans-Dieter Sperlich erklärte: „Wir wollen, dass sich Schüler und Schülerinnen für technische Berufe interessieren“. Sperlich beobachtet, dass sich von Jahr zu Jahr weniger für eine Ausbildung interessieren: „Es könnten durchaus mehr Schüler und Schülerinnen hier sein.“ Für Eltern und Lehrer zähle nur das Abitur. Dabei könne man auch Ausbildung und Studium kombinieren.
Grundausbildung überall anerkannt
Voraussetzungen für eine Ausbildungsstelle bei ThyssenKrupp sind die Fachoberschulreife, gute Noten, Persönlichkeit, Sozialverhalten und ein gutes sprachliches Ausdrucksvermögen. Max Böning (19) hat diese erste Hürde genommen und sich gegen 800 Mitbewerber durchgesetzt. Zum September beginnt er mit der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker: „Thyssen ist das größte Stahlunternehmen Deutschlands. Die Grundausbildung wird überall anerkannt.“ Etwa 45 technische und drei kaufmännische Auszubildende will ThyssenKrupp in Bochum im nächsten Jahr einstellen. Dazu kommen weitere 15 bis 20, die Krupp für kleinere Firmen ausbildet. Ungefähr ein Drittel der 300 Auszubildenden können voraussichtlich übernommen werden. Sperlich betont: „Wir stellen uns der gesellschaftlichen Verantwortung.“