Seit nunmehr 13 Jahren ist die „Extraschicht“ kein Synonym mehr für „mehr Maloche“, sondern für spektakulären Nachtleben-Spaß. Der Untertitel verrät dabei die Stoßrichtung: „Die Nacht der Industriekultur“. Sie versetzt jedesmal eine ganze Region in einen kollektiven Taumel: zwischen den 50 Spielorten in 25 Städten verkehren 190 Shuttlebusse, die 37 000 Buskilometer in einer Nacht zurücklegen, um unglaubliche 450 Event anzusteuern – wenn am Samstag (6. Juli) das Ruhrgebiet und seine auswärtigen Besucher auf die nächtliche Reise gehen, ist auch Bochum wieder prominent vertreten. Sechs Treffpunkte locken im Stadtgebiet, die zu den beliebtesten des Events überhaupt gehören.

Wichtig ist das Licht


Die Jahrhunderthalle, die Ruhr-Uni, die Fiege-Brauerei, das Bergbaumuseum, die Zeche Hannover und das Eisenbahnmuseum sind die Stationen. Sie alle haben ExtraSchicht-Erfahrung und zeigen Bewährtes und Neues.

Wichtig ist in dieser Nacht immer die Beleuchtung, schließlich sind auch unzählige Foto-Jäger unterwegs, die von den Kathedralen der Industriekultur spektakuläre Bilder schießen wollen. Die besten Motive dafür bieten sich rund um die Jahrhunderthalle, sowie der Brauereiturm bei Fiege in der City und der Malakow-Turm der Zeche in Hordel. Stilvoll arrangierte Loks bieten im Eisenbahnmuseum schöne Bildmotive. Die Ruhr-Universität ist erst im zweiten Jahr dabei, bot aber im Vorjahr einen glänzend illuminierten Anblick. Sie ist mit ihren vielen einzelnen Spielstätten sowieso ein lohnenswerter Anlaufort. Zwischen Wissenschafts-Entertainment und kulinarischen Angeboten können sich die Besucher am Ende einer kreativen Route über den Campus im Botanischen Garten wiederfinden, der sich in einen beleuchteten Märchenwald verwandeln wird. Wundersame Entdeckungen, Fabelwesen und Musik aus dem Kosmos William Shakespeares können dem Besucher in einem „Sommernachtstraum“ über den Weg laufen.

Neu ist eine Initiative von „Busse und Bahnen NRW“: Die Straßenbahnlinie 302 fährt als Klassik-Express. Mit an Bord ist beispielsweise die Mezzosopranistin Denitsa Christo, die Opernarien von Mozart oder Verdi und Lieder aus Bulgarien intoniert. Die U-Bahn-Linie U35 wird zum Campus-Express. Studentische Künstler unterhalten mit Stand-Up-Lesungen, Akustikfolk oder mittelalterlichem Spektakel. Der Hauptbahnhof, an dem beide Extrafahrt-Linien aufeinandertreffen, verwandelt sich in einen kulturellen Knotenpunkt. Nikola Materne und ihre Band Bossanoire verbinden den brasilianischen Bossa-Nova mit deutschen Texten. Bochum wird zur Ipanema des Ruhrgebiets.