Bochum. .

Er ist zu klein, in schlechtem baulichen Zustand und sieht einfach schäbig aus: Die Stadt will den Busbahnhof vor dem Hauptbahnhof umgestalten und erweitern. Zwar soll erst im Herbst 2014 Baustart sein, doch der dazu nötige Förderantrag muss schon jetzt beim VRR eingereicht werden.

Zehn Bus- und acht Nachtexpresslinien fahren den ZOB (zentraler Omnibusbahnhof) an, dabei reichen die vorhandenen sechs Halteplätze zu Stoßzeiten kaum aus. Busse stauen sich, weil ein unabhängiges Einfahren nicht möglich ist. Gemeinsam mit der Bogestra hat die Stadt die Umbaupläne entworfen. Der Bezirk Mitte hat jetzt als erstes Gremium einen Grundsatzbeschluss gefasst und sich für eine großzügige Ausbauvariante entschieden.

Mehr Optionen bei der Fahrplangestaltung

Danach soll der neue ZOB künftig acht Halteplätze bekommen. Um für den Ausbau Platz zu schaffen, muss die gesamte Baumreihe im Süden verschwinden, die Auffahrt zum Hotel Ibis ebenfalls. Taxis könnten dann nahe McDonald’s halten (nicht parken), um Hotelgäste ein- und aussteigen zu lassen, die dann indes noch ca. 60 m zu laufen hätten. Privat-Pkw könnten das Hotel nicht mehr direkt anfahren. Die Wittener Straße muss um ca. fünfeinhalb Meter verschoben werden, um Flächen für die Haltestellen zu gewinnen. Außerdem werden dann die Straßenbahngleise entfernt und das fehlende Stück Radweg gebaut.

Allein diese größte Ausbauvariante böte laut Verwaltung ausreichend Platz für wartende Fahrgäste, sogar für einen zusätzlichen Halteplatz bei künftiger Angebotsausweitung. Auch die Bogestra favorisiert diese Lösung, bekäme sie doch mehr Optionen bei der Fahrplangestaltung.

Tonnendach kommt in die Tonne

Gestalterisch will die Stadt mit dem Umbau des Busbahnhofs den sogenannten Roten Teppich (als Empfangskultur für Anreisende) vervollständigen. Natürlich soll er dann auch ein neues Dach, optisch angelehnt an umgebende Gebäude, an Stelle des hässlichen Tonnendachs bekommen. Ein Entwurf muss noch erstellt werden. Für Dr. Günter Lewin (SPD) längst überfällig: „Der gesamte Bahnhofsvorplatz ist eine städtebauliche Missgeburt. Zudem bleibt das Entrée zur Innenstadt zerschnitten durch den viel befahrenen Südring.“

Christoph Matten vom Tiefbauamt: „Der ZOB wird nicht mehr mit Asphalt, sondern Beton befestigt, um eine längere Haltbarkeit trotz der Dauerbelastung zu gewährleisten.“ Reisebusse, die bislang ihren Halteplatz unter der Brücke an der Wittener Straße haben, sollen nicht in den neuen Busbahnhof integriert werden; dafür böte auch die Erweiterung keinen Platz. Ins Gesamtkonzept einfließen soll auf Wunsch der Politiker im Bezirk Mitte eine städtebauliche Verbesserung für die Reisebusse und die Parksituation am Ärztehaus gegenüber vom Kurt-Schumacher-Platz.