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Ein Weihbischof zum Anfassen: Bevor er Ende September von Bischof Franz Josef Overbeck in den Ruhestand verabschiedet werden soll, befindet sich der Essener Weihbischof Franz Vorrath derzeit auf Visitiation durch den Bochumer Süden. Elf Wochen lang stattet er den fünf Gemeinden, die zur Großpfarrei St. Franziskus gehören, Besuche ab. Er spricht mit Politikern, Schülern, Geistlichen oder ehrenamtlich tätigen Menschen, um sich ein genaueres Bild von der Lage vor Ort zu machen. „Der Bischof hat als Hirte der Kirche dafür Sorge zu tragen, dass der Glaube lebendig bleibt“, so Vorrath über seine Aufgabe. Einer seiner Besuche führte ihn zur Theodor-Körner-Schule, wo er gemeinsam mit Pfarrer Norbert Humberg auf interessierte Schüler traf. Hier diskutierte Vorrath über Themen wie den Zugang Jugendlicher zur katholischen Kirche oder Möglichkeiten der Ökumene und des interreligiösen Dialogs. Vor allen die Frage „Wer ist Gott für mich?“ spielte für einige von ihnen eine große Rolle. Dies bestätigten auch die Religionslehrer: Viele Jugendliche seien sehr ansprechbar für die Werte des christlichen Glaubens, hätten aber Probleme mit der Institution Kirche.

Auch im St. Hospiz St. Hildegard und dem Caritas-Beratungszentrum an der Ostermannstraße war der Weihbischof ein gern gesehener Gast. Im Gespräch mit Caritasdirektor Ulrich Kemner, Einrichtungsleiter Johannes Kevenhörster, Koordinatorin Katrin Gondermann und Pflegefachkraft Sonja Nietzsche befasste sich der Weihbischof mit den Aspekten der christlichen Sterbebegleitung und dem Anspruch, „ein würdevolles Leben bis zuletzt“ zu ermöglichen.

In der Heimkehrer-Dankeskirche Hl. Familie in Weitmar schaute sich Vorrath die eindrucksvolle Gedenkstätte in der Krypta an. Gemeindemitglied Alfons Stiewe gab dem Weihbischof bei einer Führung durch Kirche und Krypta Erläuterungen zur Geschichte.