„Der bestehende Bebauungsplan ist schlecht, ich sage das jetzt mal so polemisch“, so Dr. Sven Sappelt im Diskussions-Teil der Abendveranstaltung zur Idee eines Universitäts-Campus auf der Brachfläche zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Bessemer-Straße.

Die Polemik darin bezog sich eindeutig auf die Äußerungen von Stadtplanungs-Amtsleiter Eckart Kröck gegenüber der WAZ. In einer kurzen Stellungnahme hatte dieser die Pläne eines City-Campus als willkommene „Zwischennutzung“ begrüßt. SPD-Fraktionschef Heinz-Dieter Fleskes, der zu einem kurzen Vortrag geladen war, versuchte es diplomatisch. Er verwies auf die Existenz des Bebauungsplans und die Millionen-Investitionen, die von der Stadt derzeit zur Erschließung des Geländes getätigt würden. Gleichwohl lobte er die Idee und versprach Prüfung.

Sappelt hatte gleich zu Beginn der Veranstaltung in der Bibliothek des Ruhrgebiets in der Clemensstraße - der sinnfällige Veranstaltungsort Rotunde war belegt - die Bildung eines „Think Tanks“ vorgeschlagen, um möglichst viele interessierte Akteure einzubeziehen. Ein konkretes Modell einer Bebauung stellte er sich grob skizziert so vor: gesellschaftlich interessierte Stiftungen wären durchaus interessiert, nachhaltig zu investieren. Wenn etwa eine Bochumer Hochschule langfristige Mietzusagen machen könnte, wäre so eine Bau-Finanzierung denkbar.

Gekommen waren Akteure aus Verwaltung, Hochschulen (Prof. Martin Sternberg hielt eine launige Rede) und Politik (u.a. der Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch), aber auch Kulturmacher (Barbara Wollrath-Kramer vom Theater Total zeigte sich sehr engagiert) und interessierte Bürger.

Ein eher theoretisch gehaltener Teil mit Gastvorträgen gab Denkanstöße in Richtung „Campus der Zukunft“. Prof. Alexandra den Heijer, von der Fakultät für Architektur, TU Delft (NL) zeigte internationale Beispiele. Utopische Potenziale. Auch für Bochum.