Bochum.Beim bundesweiten Wettbewerb „Kinder zum Olymp!“ belegte ein Theaterprojekt der Heinrich-Böll-Gesamtschule Platz 5 unter 760 TeilnehmernBochum.Beim bundesweiten Wettbewerb „Kinder zum Olymp!“ belegte ein Theaterprojekt der Heinrich-Böll-Gesamtschule Platz 5 unter 760 Teilnehmern

Theater ist für alle da. So könnte man die Idee zusammenfassen, die Schülerinnen und Schüler der Stufe 12 der Heinrich-Böll-Gesamtschule im Rahmen eines Projektkurses für sich verinnerlicht und anderen vermittelt haben. Mit dem Gesamtkonzept des Kurses konnte sich die Gruppe im bundesweiten Wettbewerb „Kinder zum Olymp!“ unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck bei 760 Teilnehmern unter den besten fünf platzieren.

Willkommene Alternative zum Schulalltag

„Ich war vorher schon öfter im Theater, aber so konnte man mal sehen, wie viel Arbeit dahinter steckt“, sagt Anna Niggewöhner (18), die im Rahmen des Stücks „Alice im Wunderland“, das im Rahmen des Projekts „Schule in Bewegung“ (SiB) am heutigen Mittwoch erstmals im Schauspielhaus aufgeführt wird, für das Bühnenbild zuständig war. Die Alice-Inszenierung ist jedoch nur ein Teil des Projekts der Heinrich-Böll-Schüler. Lehrerin Maike Boldt-Schäfer hatte in Kooperation mit dem Jungen Schauspielhaus Bochum ein Gesamtkonzept erarbeitet, um den Schülern den „alternativen Lernort“ Theater zu öffnen. Der Projektkurs stellte für die Schüler eine willkommene Alternative zum Schulalltag dar und ersetzt das Schreiben einer Hausarbeit. Dennoch ist Engagement gefordert, schließlich wird der Kurs benotet.

Auf sieben Säulen entfaltete sich ein Ansatz, der beispielsweise Theaterbesuche und das Schreiben von Kritiken, die Teilnahme am monatlichen Theaterstammtisch des Schauspielhauses und eben die Umsetzung eines Stücks umfasste.

Kognitves und künstlerisches Arbeiten

Die Schüler der Projektgruppe begleiteten andere Schulklassen zu den Stücken und brachten vor allem jüngeren Mitschülern das Theater näher. „Bei denen kam das immer gut an“, sagen die Schüler rückblickend, „das scheint für viele etwas Besonderes zu sein.“

Boldt-Schäfer ist froh, die Möglichkeit zur Umsetzung dieses Projekts bekommen zu haben: „Die Schüler können hier kognitiv und künstlerisch arbeiten, dazu hat man normalerweise in der Schule nicht so viel Gelegenheit.“

Projekt soll fortgeführt werden

Dass die Projektteilnehmer anderen Schülern das Theater näher bringen, gefällt ihr: „Wenn die Schüler von einem Stück erzählen, haben sie einen anderen Zugang, als wenn ein Lehrer ein Stück empfiehlt“. Die Idee, Schule und Theater zu verbinden, sei innerhalb dieses Pilotprojekts aufgrund der Unterstützung durch Martina van Boxen (Leitung Junges Schauspielhaus) und Tobias Diekmann (Junges Schauspielhaus) gut umgesetzt worden und soll fortgeführt werden. Boldt-Schäfer: „Wir bleiben am Theater dran.“