Bochum. Weiterhin flüchtig ist Angelo Duric, der am 6. Juni auf überaus trickreiche Weise aus dem Bochumer Gefängnis ausgebüxt ist. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft zwei Besucher vernommen. Ergebnis: Sie waren an der Flucht offenbar nicht beteiligt. Die JVA hat derweil für mehr Sicherheit gesorgt.
Der Häftling Angelo Duric, der am 6. Juni aus der JVA Bochum, der Krümmede, entwischen konnte und bis heute abgetaucht ist, hat seine Flucht offenbar ganz allein bestritten.
Der 25-Jährige hatte sich damals im Besucherbereich in den Besitz einer Kontrollmarke eines Besuchers gebracht und sie an der Pforte abgegeben. Dann durfte er in die Freiheit spazieren. Die Marke hatte der Besucher zuvor beim Betreten der JVA erhalten. Wie genau sich die Flucht an der Pforte abgespielt hatte, ist aber bis heute nicht ganz geklärt. Ein Hauptzeuge, ein Vollzugsbeamter an der Pforte, ist seit dem Vorfall krank geschrieben.
Offenbar hatte Duric die Marke einenm Besucher aus der Tasche gefischt
Anfangs stand nun auch jener Besucher unter Verdacht der Beihilfe, ebenso ein weiterer Besucher, der dabei war. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag auf WAZ-Anfrage sagte, wurden mittlerweile beide ermittelt und vernommen. Ergebnis: Sie haben mit der Flucht wohl nichts zu tun. Offenbar hatte Duric einem von ihnen die Marke heimlich aus einer Tasche gefischt. Schließlich saß er auch wegen Trickdiebstahls in Haft.
Die JVA hat inzwischen für mehr Sicherheit gesorgt: Bevor ein Besucher die Besuchsräume verlässt, muss der Häftling bereits wieder in seine Abteilung gebracht werden. Das war damals nicht der Fall. Außerdem plant die JVA auch bauliche Veränderungen im Besucherbereich, um mehr Sicherheit zu schaffen, wie Anstaltsleiter Thomas König sagte.
Duric hatte übrigens nur Besuch von seinem Anwalt gehabt, nicht von den beiden Besuchern. Die waren bei einem anderen Häftling.